Hintergrund: Nah dran an ihrer Lebenswelt

28.12.2017, 20:52 Uhr

Ob es ums Thema Wohnen geht, um Freizeitangebote, Bildung, Arbeit oder auch Stadtentwicklung und -politik: Das Bundesfamilienministerium will, dass junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahre ihre Interessen einbringen können. Seit 2015 wird die sogenannte "Jugendstrategie ,Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft’" umgesetzt.

Regionen und Städten wird dabei eine besondere Bedeutung beigemessen, weil sie nah an der Lebenswelt der Jugendlichen sind. Eine Koordinierungsstelle begleitet deshalb – bis Mitte 2018 – 16 Referenzkommunen, eine aus jedem Bundesland, beim Weg zur "jugendgerechten Kommune". Die Mischung ist ganz bunt: Der Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg (Jugendliche: 16,5 Prozent) ist genauso dabei wie etwa Rostock (18,8 Prozent), Trier (23,5 Prozent), Bremerhaven (18 Prozent) oder die Region "Fünf G", ein Zusammenschluss von fünf ländlichen Gemeinden in Baden-Württemberg mit insgesamt 20 800 Einwohnern und einem Jugendlichen-Anteil von nur 6,9 Prozent. In Fürth machen Jugendliche 16 Prozent der Bevölkerung aus.

"Wichtig bei der Auswahl war, dass das Vorhaben nicht nur etwa vom Jugendamt, sondern auch von der Verwaltungsleitung gestützt wird und eine Lobby vor Ort ist", erklärt Heidi Schulze, die die Koordinierungsstelle leitet. Mit Vertretern aus den anderen Referenzkommunen kam sie Ende November zu einem dreitägigen Austausch in die Fürther elan-Halle. In Workshops lernten die Jugendlichen, für ihre Zwecke zu werben, überlegten, wie politisches Engagement mit dem stressigen Schulalltag kombiniert werden kann, und versuchten, ihre Jugendparlamente und -beiräte besser miteinander zu vernetzen.

Ziel ist es, ihnen Beteiligungs- und Gestaltungsmöglichkeiten zu geben. Eine Broschüre zum Thema lässt sich unter www.jugendgerecht.de herunterladen.

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