Höhlentaucher aus Zirndorf half in Thailand

10.7.2018, 15:28 Uhr
Höhlentaucher aus Zirndorf half in Thailand

© dpa

Wie Vollmar dem Bayerischen Rundfunk sagte, hatte er in einer Facebookgruppe davon gelesen, dass für die Rettung spezielle Atemgeräte gesucht werden, die der Hobbytaucher tatsächlich zuhause hat. Vollmar bot seine Hilfe an - und diese wurde schließlich angenommen. Da auch sein Arbeitgeber, eine Nürnberger IT-Firma, mitspielte und ihn freistellte, stieg er am Montag vor einer Woche in den Flieger nach Thailand.

Am Unglücksort wurde neben der Gruppe der britischen Taucher, die die Kinder gefunden hatte, ein zweites privates Team aus "zusammengewürfelten Freiwilligen" gebildet: fünf Männer aus vier Ländern, Vollmar war der einzige Deutsche.

Hinter der sogenannten "Kammer 3", in der die Thai Navy Seals mitten im Berg, so Vollmar, "eine beeindruckend große Basis", errichtet hatten, lag ihr Aufgabengebiet. In diesem "schwierigen Höhlensystem" habe man alles, was man eigentlich nicht haben möchte, sagt Vollmar, zum Beispiel hohe Strömungsgeschwindigkeiten, Sicht nahe Null, riesige Hallen und dann wieder Tunnels, die nicht höher als 38 Zentimeter sind. "In dieser Höhle", so Vollmar, "würde niemand freiwillig tauchen."

Allen Widrigkeiten zum Trotz musste er mit seinem Team die zahlreichen Seile, Kabel und Schläuche, die zum vier Kilometer im Berg gelegenen Zufluchtsort der Fußballergruppe gelegt worden waren, ordnen beziehungsweise mit Kabelbindern aufräumen. Auf diese Weise sollte ausgeschlossen werden, dass sich ein Taucher oder auch die Kinder auf dem Rückweg in dem Gewirr verheddern und womöglich steckenbleiben. Außerdem deponierte Vollmar mit seinem Team Sauerstoffflaschen entlang der Strecke.

Inzwischen ist der Zirndorfer wieder zurückgekehrt - mit einer Erkältung im Gepäck. Mit "großer Anspannung" verfolgte der Familienvater, dessen zwei Kinder ungefähr so alt sind wie die Eingeschlossenen, die Rettungsaktion, die er selbst mit vorbereitet hatte. Schon als die ersten Buben befreit werden konnten, sprach er von einem "unglaublichen Erfolg". Vollmar: "Ich bin wahnsinnig stolz auf mein Team und alle Helfer vor Ort."

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