Ideen für ein schöneres Wilhermsdorf

27.1.2015, 13:00 Uhr
Ideen für ein schöneres Wilhermsdorf

© Foto: wra

Nach der Auftaktveranstaltung vor einigen Wochen (FN berichteten) und einer Bürgerumfrage war in der Mittelschule der dritte Schritt angesagt, um eine „Vision bis 2030“ zu entwickeln. Von der regen Teilnahme ist Moderatorin Stephanie Utz vom „Büro Identität & Image“ aus Eggenfelden anfangs positiv überrascht. Sie lobt genauso wie Bürgermeister Uwe Emmert das hohe Engagement der Wilhermsdorfer Mitmacher. Denn immerhin 60 Menschen haben sich die Zeit genommen, von 9 bis 18 Uhr mitzuwerkeln in der Planungswerkstatt.

Grundlage war die Auswertung einer Haushaltsbefragung; 376 Bögen, bei knapp über 5000 Einwohnern, waren zurückgekommen, was als sehr guter Wert gelte, so Utz. Ein Drittel der Antworten stammte von Menschen im Alter zwischen 50 und 64 Jahren, überproportional viele zu ihrem Bevölkerungsanteil von 17 Prozent. Doch die Älteren hätten auch stark die Interessen der Jugend im Blick gehabt, betonen Emmert wie Utz unisono. Hier hätten wohl Eltern und Großeltern für ihre Kinder und Enkel gesprochen, vermuten beide.

Deshalb war es auch kein Wunder, wenn trotz eines Altersdurchschnitts von Ü 45 in der Werkstatt die Attraktivität des Ortes für ganz Junge und Heranwachsende viel diskutiert wurde. „Hier wird das Thema Jugend viel stärker repräsentiert als anderswo“, weiß Stephanie Utz aus Erfahrung diverser ISEK-Veranstaltungen. Zudem verspricht sie, die Ergebnisse würden der Jugend besonders präsentiert und mit ihr diskutiert.

Ansprache über Homepage

Eine andere Ansprache und Kontaktaufnahme brauche der Nachwuchs, meint Utz. Bürgermeister Emmert sieht beispielsweise den „Informationsmarktplatz auf der Gemeindehomepage“ als gute Chance, auch der Jugend die ISEK-Werkstattergebnisse und Zukunftspläne nahezubringen.

Eines wünschen sich viele Teilnehmer: einen soziokulturellen Treff in der Ortsmitte. Verwaltungschef Emmert denkt dabei an das gemeindeeigene Anwesen direkt neben dem Rathaus. Doch auch bezahlbarer Mietwohnraum für Junge wie Ältere ist ein vielfach geäußerter Wunsch: Um den zu realisieren, schließt Emmert sogar eine eigene Wohnbaugesellschaft des Marktes nicht aus.

Doch gefragt werden muss zu allen Wünschen, die in der Planungswerkstatt entstanden, das dafür zuständige Gremium, der Gemeinderat. Die Ideen, die jetzt mit den Bürgern gesammelt wurden, dienen als Diskussions-Grundlage einer weiteren, dann nicht öffentlichen Fortsetzung im März. Dafür haben die drei Arbeitsgruppen am Samstag bereits ihre Sprecher gewählt. Weitere Ausgewählte kommen noch dazu.

Wobei Uwe Emmert verspricht, beim ISEK-Fortschritt den ganzen Teilnehmerkreis weiter einzubinden und für zusätzliche Ideengeber offen zu halten. Schließlich „endet für mich der Prozess nicht im April“. In diesem Monat werden die beauftragten Planer die Ergebnisse von Bürgerbeteiligung und eigener Arbeit den Wilhermsdorfern präsentieren.

Doch wie der Zenngrundort attraktiver und zukunftsfähig gemacht werden kann, dafür dürften die wesentlichen Punkte seit der Bürgerbefragung feststehen. Auf Hallenbad, Bahn- und Verkehrsanbindung, nette Mitbürger könne man bauen, ist da positiv herausgestellt. Einkaufsmöglichkeiten und alter Gebäudebestand wurden oft als Negativpunkte genannt.

Bürgermeister Uwe Emmert liegt zudem das Zusammenwachsen der Bevölkerungsgruppen sehr am Herzen. Denn Außenorte, Neubausiedlungen und Alt-Wilhermsdorfer, wie auch Jung und Alt, leben oft nebeneinander her. Dafür sieht Stephanie Utz die Planungswerkstatt als ersten Schritt.

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