Im Fürther Bahnhof gibt's jetzt Tickets aus der Videokabine

11.11.2017, 05:55 Uhr
Im Fürther Bahnhof gibt's jetzt Tickets aus der Videokabine

© Leberzammer

Die Kleeblattstadt und die Deutsche Bahn: Ein Tag nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum S-Bahn-Schwenk haben sich am Freitag Vertreter von Stadt und Konzern bereits wieder zu einem Termin getroffen. Dieses Mal war der Anlass für beide Seiten jedoch erfreulich. Mit der Inbetriebnahme des Video-Reisezentrums im Hauptbahnhof verspricht die Bahn ein verbessertes Beratungsangebot für Reisende.

Fahrplanauskünfte, Tickets und sogar die Bahncard erhält man in der kleinen Kabine neben dem konventionellen Reisezentrum. "Der Kunde muss nichts machen – außer am Ende bezahlen", betont Harald Hillemeier, Leiter des DB-Verkaufsbezirks Nordbayern. Wobei Auskünfte selbstverständlich kostenfrei bleiben.

So funktioniert das Video-Reisezentrum: Der Fahrgast meldet sich über eine Ruftaste an, daraufhin erscheint ein Berater am Bildschirm. Die Kommunikation läuft über Kamera, Mikrofon und Lautsprecher. Auf einem zweiten Monitor kann der Kunde die Arbeitsschritte seines Bildschirm-Gegenübers verfolgen, etwa die Suche nach einer passenden Verbindung oder einem günstigen Fahrpreis. Fahrkarten, Reservierungen oder Bahncards werden direkt in der Kabine erstellt und können bar oder per EC- und Kreditkarte bezahlt werden.

"Immerhin eine kleine Verbesserung", kommentierte Wirtschaftsreferent Horst Müller die neue Einrichtung nicht gerade euphorisch. Schließlich warten die Stadt und ihre Bürger gespannt darauf, was mit dem "altehrwürdigen Bahnhof" in Zukunft geschehen wird. Welcher Investor dem Gebäude neues Leben einhaucht, ist immer noch nicht klar. "Wir hoffen, dass das heuer noch über die Bühne geht", so Müller.

Video-Reisezentrum: Test erfolgreich

Zumindest verlief der Test im Video-Reisezentrum erfolgreich: Müllers persönliches Anliegen, die schnellste Verbindung in seinen Wohnort zu erfahren, wurde im DB-Callcenter prompt und zufriedenstellend erfüllt.

Bundesweit gibt es damit nun 41 derartige Video-Reisezentren. Sie sind Teil der Qualitätsoffensive "Zukunft Bahn" und in erster Linie auf mittelgroße Standorte ausgerichtet. "Aber auch an größeren Bahnhöfen wie Fürth wirken sie sich positiv aus", glaubt Hillemeier.

Neben dem herkömmlichen Reisezentrum, das zu den gewohnten Öffnungszeiten unverändert bleibt, erweitert die Videovariante die Präsenzzeit. Während die Schalter sonn- und feiertags geschlossen sind, ist in der Kabine nebenan zwischen 9 und 14 Uhr ein Berater erreichbar. Auch an den übrigen Wochentagen sind nun länger Tickets und Auskünfte zu bekommen (unter der Woche bis 19 Uhr, samstags bis 15 Uhr). "Insgesamt haben wir damit in Fürth nun an 70 Stunden in der Woche diesen Service", erklärt Hillemeier.

6 Kommentare