Im Landkreis auch ohne Auto mobil

25.10.2018, 06:00 Uhr
Im Landkreis auch ohne Auto mobil

© Archivfoto: Wraneschitz

Verbesserungsbedarf gebe es natürlich immer, sagte Gerd Weibelzahl, auch beim öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und den Angeboten für Fahrradfahrer. Doch im Vergleich zu anderen Regionen Bayerns sieht der aus Oberfranken stammende Schatzmeister des VCD den Landkreis Fürth gut aufgestellt. "Man kommt hier ohne Auto sehr gut voran, auch am Wochenende", urteilte er.

Die Verbandsversammlung in Horbach war auch Gelegenheit für die Aktiven des Bürgerbusses Langenzenn (Bübla), ihr Konzept samt Fahrzeug vorzuführen. "Normalerweise haben wir als Stadtverwaltung nichts mit dem ÖPNV zu tun", stellte Bürgermeister Jürgen Habel voran. Dennoch unterstütze die Stadt das Angebot gern mit jährlich rund 30 000 Euro.

"Wir sind das kleinste Glied in der ÖPNV-Kette mit der Aufgabe, in die Wohngebiete zu fahren", erklärte Bübla-Vorsitzender Hans-Peter Krippner. Manche der 27 Haltestellen würden weniger, andere dafür umso intensiver genutzt. "Zuspruch erhalten wir vor allem von Älteren, die ohne den Bürgerbus nicht zum Einkaufen oder zum Arzt fahren könnten." Die nächste Aufgabe sei es, in die elektronischen Fahrplansysteme zu kommen, etwa die VGN-Handyapp oder Google Maps.

Weibelzahl sprach mit Landrat Matthias Dießl zudem über die Notwendigkeit von Fahrradabstellanlagen, insbesondere an Bahnhöfen, auch in Form von abschließbaren Boxen für die teuren Elektrofahrräder.

Dießl berichtete, dass der Landkreis Fürth Druck auf den Freistaat gemacht habe, solche Anlagen besser zu unterstützen – mittlerweile seien bis zu 75 Prozent Förderung möglich. Aber es sei letztlich Sache der Gemeinden, meinte der Landrat, solche Unterstände anzuschaffen. Langenzenn beispielsweise plane dies bereits.

Weiter berichtete Dießl von der Tarifvereinfachung im hiesigen ÖPNV ab Januar 2019, für die 480 000 Euro aufgewendet werden müssen. Damit werden die derzeit 20 Tarifzonen auf fünf reduziert. Von Ralf Altenberger aus Fürth, Geschäftsführer VCD Bayern, durfte Dießl Lob entgegen nehmen: "Uns ist bereits aufgefallen, dass Landrat Dießl sich besonders für den ÖPNV engagiert."

Auf den vom VCD geäußerten Wunsch nach einer Reaktivierung der Bibertbahn berichtete Dießl, dass dies bereits intensiv geprüft und für nicht machbar befunden wurde: "Der politische Konsens geht dahin, auf dieser Strecke einen Radschnellweg zu bauen."

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