Im Spannungsfeld von Wild und Wald

4.3.2017, 09:00 Uhr
Im Spannungsfeld von Wild und Wald

© Foto: Reiner Bernhardt

Thema des Abends ist "Der Jagdgenosse im 21. Jahrhundert — mehr als nur ein Gast beim Rehessen". Jagdgenossen sind diejenigen, die Flächen in einem Jagdrevier besitzen. Dieses Revier wird auf Zeit einem Jagdpächter zur Verfügung gestellt, für eine Pacht je Hektar, inklusive, so ist es üblich, eine Einladung pro Jahr in eine ortsansässige Gaststätte, wo dann Wildbrett auf den Tisch kommt, auf Kosten des Jagdpächters.

An die Jagdpacht gebunden sind darüber hinaus derlei wie die Erfüllung der Abschussquoten von Rehwild, die um das Gedeihen ihre Jungbäume besorgte Waldbauern unbedingt erfüllt haben wollen, verantwortungsvolle Jäger womöglich aber nicht so eng sehen mögen. Jagd birgt ein immenses Spannungsfeld.

Erwin Hussendörfer von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf will dieses Verhältnis hinterfragen. Seit vielen Jahrzehnten gehört die Wald-Wild-Thematik zu den zentralen Fragen in hiesigen Wäldern. Seither wurde viel und kontrovers von zahlreichen Beteiligten darüber diskutiert — und gestritten. Dabei blieb aber oft die entscheidende Person mehr oder weniger unbeteiligt: der einzelne Jagdgenosse. Er ist nur einer von vielen in der "Zwangsgemeinschaft" der Jagdgenossenschaft.

Welche Rechte hat der einzelne Jagdgenosse — und welche "Pflichten"? Genau um diese zwei Fragen geht es in dem Vortrag Hussendörfers. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren damit, da er nicht nur Waldbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf unterrichtet, sondern auch selbst auf die Jagd geht.

Nach dem Vortrag ist eine Diskussion geplant, bei der alle Beteiligten zu Wort kommen sollen: die Vertreter der Jägerschaft, die Vorsitzenden der Jagdgenossenschaften, aber vor allem die einzelnen Jagdgenossen.

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