In Langenzenn gab's Craftbier zum Fest

17.5.2017, 06:00 Uhr
In Langenzenn gab's Craftbier zum Fest

© Foto: Armin Leberzammer

Sherry Bock, Lahma Siam, Wit und Stout heißen die Craftbier-Kreationen, die die Vereinsmitglieder eigens für das Fest aus dem Sudkessel gezaubert haben, ausgeschenkt im für die Region eher untypisch kleinen Viertel-Liter-Glas. Eine klare Botschaft, dass es hier um den Genuss geht. Für den großen Durst gab es aber auch Seidla und Maßkrüge mit dem "normalen" Lahma Hell und Dunkel.

Hervorgegangen ist der Brauverein aus einem lockeren Zusammenschluss von Hausbrauern. "Wir haben uns zum Teil schon vor 20 Jahren bei Braukursen in der Volkshochschule kennengelernt", erinnert sich der Vereinsvorsitzende Gerd Schwämmlein. Gegründet haben sie ihren Club nicht aus Lust an der Vereinsmeierei, sondern aus rechtlichen und organisatorischen Gründen. "Als vor fünf Jahren der Weltladen aus dem ehemaligen Milchhaus ausgezogen ist, bot sich uns die Chance auf eine feste Braustätte", erzählt Schwämmlein. Um das Gebäude von der Stadt anmieten zu können, mussten sich die Hobbybrauer jedoch in einem Verein zusammenschließen.

Der zählt mittlerweile rund 40 Mitglieder, von denen die meisten viele Freizeitstunden investierten, um aus dem "Milchhäusla" eine Brauerei mit Gastraum zu machen. Seine Vergangenheit kann das Bauwerk auch nach den umfangreichen Umgestaltungen nicht verleugnen. Reift der Gerstensaft doch zum Teil in ehemaligen Milchkühltanks.

Mit ihrem Lahma-Bräu wollen die Mitglieder die Bier-Tradition bewahren. Jeden zweiten Montag treffen sie sich in ihrem Brauhaus, um zu fachsimpeln und natürlich, um die neuesten Kreationen zu verkosten. "In erster Linie brauen wir für uns selbst", sagt der Vereinsvorsitzende. Veranstaltungen wie das Jubiläumsfest seien aber eine gute Gelegenheit, um die Vereinskasse aufzufüllen. Regulär zu kaufen gibt es Lahma Hell und Dunkel in keinem Geschäft. Doch auf Vorbestellung brauen die Amateure gerne das eine oder andere Fass. "Besonders für Familienfeiern ist es beliebt." Die Kapazität der Braustätte liegt bei 600 Litern im Monat.

Kommt ein Weizen?

Seit dem Festtag hängt nun wieder ein künstlerisch wunderbar gelungener Brauereiausleger an der kleinen Lahma-Brauerei, der von Kunstschmied René Kohlstruck gemeinsam mit den Brauern entworfen wurde. Das Kunstwerk erinnert an längst vergangene Brauerei-Hochzeiten in Langenzenn.

Wie sie den Überschuss aus der Fünfjahresfeier verwenden könnten, dafür haben die Lahma-Brauer bereits eine konkrete Vorstellung: Sie möchten sich die Ausrüstung zum Brauen von Weizen anschaffen. Ausgeschenkt wurde mit Wit ein nach belgischem Vorbild gebrautes Weizen – das allerdings kam aus der Hausbrauerei eines Mitglieds.

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