In Zirndorf wird jetzt gemütlich vorzulesen

28.11.2014, 16:00 Uhr
In Zirndorf wird jetzt gemütlich vorzulesen

© Foto: Sabine Rempe

Selbstverständlich ist selber Lesen eine feine Sache. Am besten macht man es sich dabei auf dem Sofa gemütlich. Kaffeetasse, Tee, Schokolade oder was immer das Herz begehrt in Reichweite. Kann dieses Vergnügen getoppt werden? Ja, und ob. Vorgelesen zu bekommen ist ein ganz besonderes Erlebnis. Unzählige Kinder wissen das genauso gut wie die Freunde von Hörbüchern.

Nahezu perfekt wird die Sache, wenn der Autor selbst zum Buch greift. Dass das eine Idee mit Zugkraft ist, wissen die Mitglieder des AutorenVerbandes Franken schon lange. Der Zirndorfer Norbert Autenrieth, der dem Zusammenschluss angehört und zudem auch als Sprecher des Collegiums Nürnberger Mundartdichter fungiert, hat sich ein Ziel gesetzt: Die beliebten Vorleseabende, die in der großen Nachbarstadt regelmäßig vor gut besetzten Zuhörerreihen stattfinden, sollen in Zirndorf zu einem festen Programmpunkt werden.

Ein passender Ort war rasch gefunden. „Das Nostalgiecafé Eders in der Zirndorfer Spitalstraße 1 ist perfekt dafür“, findet Autenrieth. Mit Elke Eder, die selbst Mundart-Führungen in der Bibertstadt macht, sei zugleich eine begeisterte Schirmherrin für die Lesungen gefunden worden. Seit dem Frühjahr gibt es diese junge Reihe, die alle acht Wochen jeweils am letzten Freitag des Monats auf dem Terminkalender steht.

Als versierte Vorleser kommen auch in Zirndorf Mitglieder des AutorenVerbandes zum Zuge. „Mundart ist dabei möglich, muss aber nicht zwingend sein“, erklärt Norbert Autenrieth, dessen Herz freilich fürs Fränkische schlägt, was der 64-Jährige zum Start der Zirndorfer Lesungen nicht verheimlichte. Bislang trugen zudem Margit Begiebing („Küchenreise oder Napoleon hat ein Loch im Kopf“) und Erika Hauswirth („Murmeltier trifft Seekuh“) aus ihren Werken vor.

Weitergehen wird es mit Irmi Kistenfeger-Haupt, die heute ab 19 Uhr im Café Eders zunächst mit ihren vorweihnachtlichen und winterlichen Geschichten auf die kommende Zeit einstimmen wird. Die Vorsitzende des AutorenVerbandes Franken schlägt aber auch ihren soeben erschienen Roman „Der Mann an der Seine“ auf. Norbert Autenrieth verrät: „Sie hat selbst einige Jahre in Paris gelebt und lässt eigene Erinnerungen und Eindrücke einfließen.“

Ein bisschen Lampenfieber

Anders als für die Zuhörer, die entspannt lauschen können, ist das Vorlesen für die Akteure natürlich nicht ein ganz so lockeres Erlebnis. Der erfahrene Schriftsteller Norbert Autenrieth macht klar: „Ich bin vor so einer Lesung immer etwas nervös, aber das ist gut. Denn ein bissel Lampenfieber gehört dazu, damit der Adrenalinspiegel stimmt.“ Spätestens wenn im Publikum zum ersten Mal herzhaft gelacht werde oder ein gut gelaunter Zwischenrufer sich bemerkt macht, lege sich die Anspannung aber zuverlässig. Spaß macht ihm persönlich die Gelegenheit, im Anschluss mit den Lesern ins Gespräch zu kommen: „Für den Autor ist so ein Feedback toll.“

Für die Zirndorfer Lesungen – im Januar hat sich Friedrich Ach angesagt – hat Autenrieth jetzt einen großen Wunsch: „Es wäre schön, wenn die neue Reihe Zuspruch findet und die Bude mal richtig voll wird.“

Keine Kommentare