Irritationen um Meiersberg

8.8.2016, 06:00 Uhr
Irritationen um Meiersberg

© Foto: Wraneschitz

Am Anfang stand die deftige Kritik von CSU-Fraktionssprecher Hans-Peter Mahr am 3. Bürgermeister und Sprecher der FW, Fritz Ruf. „Jetzt spielst Du hier den Zampano“, hatte sich Mahr mokiert. Ruf hatte nämlich beantragt, den Tagesordnungspunkt in den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung zu verschieben. Bei der Abstimmung zog Ruf den Kürzeren: Er konnte nur die Mitglieder seiner Fraktion für den Antrag gewinnen.

Das Ganze basierte wohl auf einem Missverständnis: Ruf hatte befürchtet, über Dorfhauspläne entscheiden zu müssen, von denen er erst „nähere Einzelheiten in der Sitzung“ erfahren würde. So jedenfalls stand es in der Vorlage. Dabei hatte der Gemeinderat im Februar beim „Auftrag an das Ingenieurbüro Lackner und Roth, die Planung des künftigen Bürgerhauses Meiersberg durchzuführen“, einen Zusatz beschlossen: „Das Gremium ist in die einzelnen Phasen der Planung einzubinden und laufend zu informieren.“

Doch nach fünf Monaten ohne Zwischenstände sollte nun der „Planungsstand“ folgen. Zum Inhalt des Tagesordnungspunktes habe Ruf in der vorhergegangenen Fraktionssprechersitzung nicht nachgefragt, behauptete Mahr. Und die Verwaltung hatte wohl auch nicht informiert.

Tatsächlich trat nun Henri Jonas im Rat als Sprecher der „Dorfgemeinschaft“ auf. Professionell präsentierte er, was Meiersbergs „unvergleichliche Gemeinschaften“ zusammen mit den Architekten ersonnen hatten. Damit meinte Jonas vor allem die Vereine Feuerwehr, Flederer, Schützen, Ortsburschen und Kläranlagen-Betreiber. Schon im Februar war im Rat unstrittig: Es braucht neue Gemeinschaftsräume. Denn die einzige Gastwirtschaft im Ortsteil ist seit 1. Juli dicht. Nur für die Nutzung des Saales, in dem Schützen trainieren, Genossenschaften tagen oder Tanzkurse stattfinden, gibt es eine Übergangsfrist.

Deshalb sollen nun auf der Ostseite des Bolz- und Spielplatzes „zwei Gebäude entstehen: Ein Wirtschaftsgebäude für Zusammenkünfte mit dem Dachgeschoss als Lager und eine Mehrzweckhalle als Saal für Veranstaltungen, aber auch als Schützenhalle“, fasste Jonas zusammen.

Kein Platz für Fahrzeug der Feuerwehr

Für das Feuerwehrfahrzeug ist dagegen – anders als ursprünglich geplant – kein Platz vorgesehen. Das Mehrzweckgebäude ist möglichst alleine von den Vereinen zu finanzieren. Aber das muss noch konkretisiert werden, auch wegen der Zuschüsse. Die Gemeinde soll das Bürgerhaus tragen. Dazu sollen Mittel, beispielsweise aus Dorferneuerungsprogrammen, kommen.

Auch SPD-Sprecherin Wernhilde Mann hieß den Plan gut. Dabei ist Mann gleichzeitig Chefin der Wilhermsdorfer „Tell“-Schützen. Und im Ort war spekuliert worden, ob es denn nicht Sinn mache, Tell und den Meiersberger Verein zu fusionieren. Ihr SPD-Kollege Harald Nägel hob nach Jonas’ Vorstellung hervor: „Dass wir ein Gemeinschaftshaus bauen, ist unstrittig. Wir brauchen heute keinen Beschluss.“ Bürgermeister Uwe Emmert folgte dem Vorschlag: „Dann lassen wir das als Information stehen.“

In Meiersberg gibt es aber Irritationen. Nicht alle Ortsbürger, sondern anscheinend die Vereinsvertreter haben seit 2015 diskutiert und geplant.

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