K.o.-Tropfen: Nach dem Berg in die Fürther Notaufnahme

22.6.2011, 16:00 Uhr
K.o.-Tropfen: Nach dem Berg in die Fürther Notaufnahme

© News5/Grundmann

Noch immer geht es der jungen Frau schlecht. Sie ist inzwischen wieder zu Hause, doch leidet sie unter den Folgen der Ereignisse auf dem Erlanger Berg. Sie habe sich eine Maß Bier gekauft, berichtet die Antenne Bayern-Moderatorin im Gespräch mit unserer Redaktion, und den Krug auf eine Mauer gestellt, weil keiner der Tische an den Kellern mehr frei gewesen sei.

Als sie höchstens die Hälfte getrunken hatte, versichert Schrems, habe sie sich plötzlich „extrem betrunken“ gefühlt. Sie habe keine Kontrolle mehr über sich selbst gehabt. Ihr Freund brachte sie zum Bahnhof, doch daran kann sie sich nicht mehr erinnern. In der S-Bahn ist sie schließlich bewusstlos geworden, mehrere Fahrgäste kümmerten sich um sie.



Als sie wieder zu Bewusstsein gelangte, entschied sie, sich ins Krankenhaus Fürth bringen zu lassen. Dort ist ihr Blut positiv auf Opiate getestet worden. Das hätte auch tödlich ausgehen können, habe ihr der Arzt hinterher gesagt.

Schrems entschied sich, an die Öffentlichkeit zu gehen: „Ich möchte andere Menschen warnen, besser auf ihre Getränke in der Öffentlichkeit aufzupassen“, begründet sie.

Privatdozent Harald Dormann, Chef der Fürther Notaufnahme, äußert sich ähnlich: „Die Botschaft lautet: wachsam zu sein und auf Symptome zu achten, die man nach einem Diskotheken- oder Kirchweihbesuch hat“, sagt er. Immer wieder würden Patienten eingeliefert, deren Zustand auf die Einwirkung von Schlafmitteln oder Opiaten wie Morphin, Codein oder auch Heroin schließen lassen.

Oft reiche schon eine geringe Dosis aus, um eine große Reaktion hervorzurufen. Die großen Notaufnahmen der Kliniken in Bayern arbeiten zusammen: Häufen sich solche Fälle, wird die Polizei informiert.

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