Kapitale Karpfen aus dem Kanal

20.9.2014, 13:00 Uhr
Kapitale Karpfen aus dem Kanal

© Foto: Armin Leberzammer

Stefan Mielchen hatte seine Ruten am Fürther Hafen ausgelegt und wollte sich kurz vor elf Uhr schon langsam wieder ans Zusammenpacken der Ausrüstung machen. Dann ruckte die Schnur doch noch unverhofft und ein kapitaler Karpfen biss an. Fast elf Kilogramm brachte der auf die Waage. „Ich bin natürlich zufrieden“, sagte Mielchen, der Mitglied beim Fischereiverein Fürth ist.

Elf Kilo auf der Waage

Ganz anders verlief der Vormittag für Josef Gräbeldinger vom Fischereiverein Zirndorf. Bezeichnete Mielchen seinen Erfolg als „Last-Minute- Fang“, galt für Gräbeldinger das auf die Petrijünger übertragene Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm“. „Ich hatte noch nicht einmal die zweite Rute reingeworfen, da hat schon was an der ersten angebissen“, berichtet der Angler. Exakt elf Kilogramm wurden für ihn beim offiziellen Abwiegen vor der Paul-Metz-Halle registriert, ebenfalls ein Karpfen.

Die Kritik, die manche Tierschutzorganisationen am Königsfischen äußern, können beide nicht nachvollziehen. „Natürlich dürfen die Tiere nicht leiden“, stellt Gräbeldinger klar. Aber nur aus sportlichem Ehrgeiz habe er sicher nicht teilgenommen.

„Ich habe zwei verheiratete Töchter, da ist so ein Karpfen in der Familie immer willkommen“, sagt er. Bei dieser stattlichen Größe werde der Fisch allerdings nicht frittiert. „So große Karpfen werden am besten geräuchert“, meint der Fachmann und freut sich schon auf das Familienessen.

Filets zum Abendessen

Stefan Mielchen wird seinen nur wenig kleineren Karpfen filetieren. „Das gibt heute Abend ein schönes Fischessen“, kündigt er voll Vorfreude an, „alles werden wir zwar nicht schaffen, aber den Rest werden wir einfrieren.“ Deshalb verstehe er den Protest gegen das Königsfischen auch nicht. „Alles wird verwertet. Andere gehen Fußballspielen oder Boxen, ich gehe eben zum Angeln“, betont er.

Für den ersten Platz hat übrigens weder der Fang Josef Gräbeldingers noch der von Stefan Mielchen gereicht.

Mit exakt 13 850 Gramm zog mit Nico Haida vom Fischereiverein Spalt einer der Juniorfischer den dicksten Fisch – ebenfalls einen Karpfen – an Land. Den zweiten beziehungsweise dritten Platz werden Gräbeldinger und Mielchen aber verkraftet haben, spätestens am Abend, wenn der Karpfen auf dem Teller landete – egal ob als Filet oder geräuchert.

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