Keine Barrieren in den Landkreis-Bahnhöfen

28.6.2017, 21:00 Uhr
Keine Barrieren in den Landkreis-Bahnhöfen

© Horst Linke

Fürth hat es geschafft: Die Kleeblattstadt ist mit ihrem Bahnhof im zweiten Förderprogramm des Freistaates untergekommen, mit denen das Land den barrierefreien Ausbau der Haltepunkte fördert. Und zwar auf freiwilliger Basis, wie Landrat Matthias Dießl im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreises betonte. Eigentlich sei das eine Verpflichtung der Bahn.Vom Umbau in Fürth profitieren zwar auch Landkreisbürger auf ihrem Weg in die Arbeit. Doch Siegelsdorf und Zirndorf stehen nach wie vor auf dem Abstellgleis.


Mit Blick auf den Veitsbronner Knotenpunkt verwies Dießl auf ein Schreiben des bayerischen Innenministers an die Bahn. Darin bittet Joachim Herrmann die DB im Zuge des Ausbaus zwischen Fürth und Siegelsdorf – Stichwort „Drittes Gleis“ — auch das Thema Barrierefreiheit anzugehen. Doch ob etwas passiert und wann das sein könnte, steht in den Sternen. Denn, so Dießl, „es gibt noch keine Planungen für das dritte Gleis“.


Bessere Karten mit Vorplanung?


Was Zirndorf angeht, hat die Stadt zwar schon einiges an Schriftverkehr sowohl mit dem Innenminister als auch mit der Bahn auf die Schiene gebracht – freilich ohne Erfolg. Dießl erinnerte daran, dass das Staatsunternehmen dem Zirndorfer Rathaus vorgeschlagen habe, Vorplanungen in Auftrag zu geben. Obwohl das weder eine Aufgabe des Landkreises noch der Kommunen sei, habe man damit bessere Karten, wenn neue Förderprogramme aufgelegt würden, meinte Dießl.
Allerdings sah er Aufklärungsbedarf seitens der Bahn: Wie detailliert sollten Vorplanungen aussehen? Was sei mit den Kosten? Das sind nur einige Fragen. Der Kreis will deshalb jetzt Gespräche mit allen Beteiligten führen, um diese Dinge auszuloten.


Interesse signalisierten insbesondere die Zirndorfer Kreisräte. „Unser Bürgermeister Thomas Zwingel arbeitet anscheinend parallel, es wäre schön, wenn wir das bündeln könnten“, sagte Wolfram Schaa (Grüne). Elke Zahl (SPD) kritisierte, dass es bei der Bahn keinerlei Zuständigkeiten gebe. Die Kommunikation sei eine „absolute Katastrophe“.
Diplomatischer formulierte es der Landrat. Es sei nicht einfach, mit der Bahn zu reden, umso wichtiger sei deswegen ein gemeinsames Vorgehen. Denn: Mit einer allen Beteiligten bekannten Argumentationskette könne man so bei der DB von den einzelnen Stellen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Keine Kommentare