Klare Absage an Umgehungen im Landkreis Fürth

9.5.2016, 06:00 Uhr
Klare Absage an Umgehungen im Landkreis Fürth

© Foto: Heinz Wraneschitz

„Wir sind etabliert, aber hoffentlich nicht langweilig.“ Dass die Grünen die Großhabersdorfer Ortspolitik seit 35 Jahren aufmischen, das meinte nicht nur deren Ortssprecher Gerald Jordan. Sogar Bürgermeister Friedrich Biegel (FW) sieht das so. Heidi Deffner, eine der Kreisvorstandssprecherinnen, erklärte, was sich die Partei lokalpolitisch wünscht: „Hoffentlich zeigt das Klimaschutzkonzept im Landkreis bald Wirkung.“ Und: „Alte Straßen ausbauen, das muss Vorrang haben vor dem Neubau.“

Passend dazu durfte Marlene Herrmann vom Bund Naturschutz ans Mikrofon, eine Aktivistin der „Bürgerinitiative Lebensraum Bibertgrund Vincenzenbronn“. Sie hofft auf den Ausbau der bestehenden, durch das Dorf führenden Staatsstraße St 2245. Das Staatliche Bauamt favorisiert stattdessen einen Neubau im Bibertgrund auf der momentanen Route eines Radweges – mitten im Hochwasserschutzgebiet, wo auch Tiere lebten, die auf der Roten Liste stünden. Mit einer vier Meter hohen und 760 Meter langen Lärmschutzwand. „Damit können wir nicht zufrieden sein“, so Herrmann.

Auch Sigi Hagl hat bei ihrer Anreise aus Landshut „die vielen schönen Dörfer im Fürther Land bewundert. So darf man mit der Landschaft nicht umgehen“, stimmte die Grünen-Landessprecherin in die Ablehnung der Umgehung ein. Während sie einen Schwenk über die gesamte Politik vollzog, handelten ihre Co-Referenten jeweils ein Spezialgebiet ab. Beim Feuchtwanger Landtagsabgeordneten Martin Stümpfig war das das Thema Energie und besonders die von SPD-Chef Sigmar Gabriel geplante Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG. Diese werde zu einem Rückfall in jene Zeiten führen, als noch eine Handvoll großer Energiekonzerne das Sagen hatte und nicht, wie momentan, viele tausend Kleinerzeuger und Genossenschaften.

Uwe Kekeritz, Bundestagsmitglied aus Uffenheim, hatte die Entwicklungspolitik und auch die Flüchtlingssituation im Blick. Er stellte vor allem das Positive heraus, denn immerhin: „100 000 Ehrenamtliche setzen sich in Deutschland für Geflüchtete ein.“ Das habe es in den 1990er Jahren noch nicht gegeben.

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