Klare Worte zur Asylpolitik

26.10.2014, 16:00 Uhr
Klare Worte zur Asylpolitik

© dpa

Die Unterzeichner begrüßen das „Plädoyer für eine Neuorientierung“ der Diakonie Bayern, das Mitte Oktober mit dem Titel „Ja, wir sind ein Zufluchtsland“ in Nürnberg verabschiedet wurde. Das Bekenntnis enthält klare Worte wie diese: „Ja, es ist richtig und gut, dass wir Zuflucht bieten für Menschen, die aus Not und Gefahr zu uns kommen.“ Bayern könne „keine isolierte Insel sein, die sich die Probleme anderer Völker so weit wie möglich vom Leib hält und nur notgedrungen ein humanitäres Pflichtsoll erfüllt“. Man betrachte Flüchtlinge als Hoffnungsträger und Bereicherung, keineswegs als Bedrohung.

Die Verfasser plädieren vor diesem Hintergrund für eine Willkommenskultur „von Anfang an“ und die Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen etwa in puncto Unterbringungen, Gesundheitsvorsorge, Deutschkurse, Arbeitserlaubnis, private Wohnmöglichkeiten, Bewegungsfreiheit. Diakonie und Kirche sehen sich in allen Belangen der Flüchtlingshilfe besonders gefordert, „weil die Hilfe für Notleidende und Schutzsuchende zum Herzstück christlicher Glaubenspraxis gehört.“

Fußend auf diesem Bekenntnis fordert die neue Fürther Resolution in der Asylpolitik „ein neues politisches und finanzielles Zusammenwirken aller Ebenen und gesellschaftlichen Akteure“. Diverse Maßnahmen im Zusammenhang mit der Unterbringung und Betreuung der Zufluchtsuchenden begrüßen die Unterzeichner der Resolution. Dazu zählt die Einrichtung eines Krisenstabs Asyl bei der bayerischen Staatsregierung oder die Ankündigung, fachkundiges Betreuungspersonal so aufzustocken, dass auf hundert Asylbewerber ein Sozialpädagoge kommt. Lob gibt es auch für das große ehrenamtliche Engagement.

Zugleich aber stellen die Repräsentanten der Resolution — das sind Fürths katholischer Dekan André Hermany und seine evangelischen Amtskollegen Jörg Sichelstiel (Fürth), Almut Held (Zirndorf) und Friedrich Schuster (Langenzenn) sowie Ulla Dürr (Diakonie), Hans Fäßler (Caritas) und Thomas Jung (Stadt Fürth) — weitere Forderungen. „Unverzüglich“ sei das Verwaltungspersonal in der Zirndorfer Erstaufnahmeeinrichtung zu verstärken, der Freistaat müsse die vollen Personalkosten der Asylsozialbetreuung tragen, minderjährige unbegleitete Flüchtlinge sollten sofort in Clearingstellen untergebracht und fachkundig betreut werden und schließlich seien mehr Muttersprachler und professionelle Dolmetscher in der Asylarbeit einzusetzen. Dies sei besonders in der Gesundheitsfürsorge unerlässlich. Nach eigenen Angaben handelt es sich bei der gemeinsamen Stellungnahme der unterzeichnenden Akteure um eine Premiere.hbi/epd

1 Kommentar