Kleidertausch: Nach "Fairdreht" kommt "Fairtauscht"

30.3.2017, 12:30 Uhr
In Nürnberg gibt es schon seit längerem Kleidertauschbörsen - wie hier die Aktion "trikottausch".

© Edgar Pfrogner In Nürnberg gibt es schon seit längerem Kleidertauschbörsen - wie hier die Aktion "trikottausch".

Richtig: "Fairtauscht" erinnert an "Fairdreht", einen Kreativmarkt, bei dem junge Nachwuchsdesigner Selbstgefertigtes verkaufen, vor allem Schmuck, Klamotten und Dekosachen. Einmal im Jahr wird er vom Jugend-Kulturcafé Zett 9 in Kooperation mit dem Jugendhaus Catch-Up veranstaltet.

Parallel zur Begeisterung für Handgemachtes hat sich in den vergangenen Jahren auch jene fürs Kleidertauschen in Großstädten ausgebreitet. Das Zett 9 unterstützt nun auch die Aktion "Fairtauscht": Hier geht es gerade nicht ums Verkaufen, sondern darum, neue Lieblingsteile unter Dingen zu entdecken, an denen andere sich sattgesehen haben. Fürth hinkte anderen Städten bisher hinterher, aber kürzlich kam der Tausch-Trend auch hier an: Am 20. März veranstaltete die städtische Qualifizierungsgesellschaft elan die erste Börse als Projekt, in das Migrantinnen eingebunden waren.

"Fairtauscht" dagegen ist eine Aktion von Fürther Jugendlichen: offen für alle, Mädchen und Jungen, Frauen und Männer, zwischen 15 und 35 Jahren. Getauscht werden: gut erhaltene, saubere Kleidungsstücke, Taschen, Schuhe, CDs, DVDs, Platten, (Brett-)Spiele, Accessoires, Deko- und Drogerieartikel – "solange sie nicht total abgenutzt oder schon fast verbraucht sind", wie es in der Ankündigung heißt. Tabu sind: Kaputtes, Unterwäsche, Geschirr, große Möbel und Elektroteile.

Wertmarken statt Geld

Wer mitmachen möchte, kann seine Sachen – höchstens 20 Stück – heute von 17 bis 22 Uhr und am Samstag von 13 bis 16 Uhr im Zett 9, Theresienstraße 9, vorbeibringen. Kurzentschlossene können auch kurz vor der Veranstaltung - also am Sonntag von 11.30 bis 12 Uhr - ihre Teile abgeben.

Für jeden gespendeten Gegenstand bekommt man eine Wertmarke, die dann bei der Veranstaltung am Sonntag von 12 bis 18 Uhr gegen ein anderes Teil getauscht werden kann. Geld braucht man nur, um sich ein Stück Kuchen oder ein Getränk zu kaufen. Auch für Musik ist gesorgt. Was übrig bleibt, kommt einem sozialen Projekt zugute.

Die Aktion gehört übrigens zu den "Echt Fürth"-Projekten, mit denen Fürth – als eine von 16 Kommunen, die sich auf den Weg zur "jugendgerechten Stadt" gemacht haben – vom Bund gefördert wird. Wie dieser Weg in Fürth aussieht, hat das Jugendamt am Mittwoch beim Deutschen Jugendhilfetag in Düsseldorf vorgestellt.

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