Klinikum Fürth sorgt für den richtigen Rhythmus

15.4.2016, 06:00 Uhr
Klinikum Fürth sorgt für den richtigen Rhythmus

© Foto: Leberzammer

„Noch vor 25 Jahren mussten diese Patienten Tabletten nehmen, jetzt können sie nach einem Eingriff in unserem zweiten, hochmodernen Herzkatheterlabor rasch wieder in den Alltag zurückkehren“ – so beschreibt Chefarzt Harald Rittger die Bedeutung des medizinischen Fortschritts. Dafür wurden rund 1,7 Millionen Euro investiert – allein eine Million kostete das Labor, das für elektrophysiologische Untersuchungen und sogenannte Ablationen genutzt werden kann.

Letztere sorgen dafür, dass Erkrankungen mit einem Eingriff geheilt werden können, während mit Medikamenten häufig nur eine Unterdrückung der Symptome möglich war. Ablationen sind spezielle Katheter-Eingriffe am Herzmuskelgewebe, sie sollen riskante Herzrhythmusstörungen beseitigen.

„Diese gehören zu den sehr häufigen Erkrankungen in Deutschland, etwa 1,5 Millionen Menschen sind davon betroffen“, sagt Harald Rittger. Er freue sich, seinen Patienten nun nahezu die komplette Bandbreite von Therapiemöglichkeiten anbieten zu können. Für die Leitung der neuen Sektion Elektrophysiologie habe man mit Oberärztin Laura Vitali-Serdoz eine versierte Spezialistin gewinnen können.

„Tolle Ausstattung“

Die gebürtige Italienerin forscht und behandelt seit mehr als zehn Jahren auf dem Gebiet der Elektrophysiologie und Herzinsuffizienz. Die „tolle Ausstattung“ in Fürth ermögliche zudem die Therapie von angeborenen Herzfehlern. Vitali-Serdoz war zuvor am Klinikum Coburg tätig und arbeitet seit Oktober in Fürth.

„Mir ist wichtig, hier die Elektrophysiologie noch weiter zu verankern und dabei im Interesse unserer Patienten eng mit niedergelassenen Kollegen und anderen spezialisierten Kliniken zusammenzuarbeiten“, betont die Oberärztin. Unter anderem wurden im neuen Labor bereits 80 Herzschrittmacher erfolgreich implantiert.

Nicht zuletzt bringt das neue Herzkatheterlabor aber auch handfeste gesundheitliche Vorteile für die Mediziner. Denn: Viele von ihnen erkranken später an Tumoren, weil sie regelmäßig der Röntgenstrahlung ausgesetzt sind, die notwendig ist, um die Eingriffe durchführen zu können. Das im Februar in Betrieb genommene medizinische Hightech-Gerät komme mit einer deutlich geringeren Strahlendosis aus – und biete trotzdem mehr Möglichkeiten, etwa die Erstellung von dreidimensionalen Aufnahmen des Herzens.

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