Kraftakt für Mieter: ESW stemmt Großprojekte in Fürth

26.8.2016, 21:00 Uhr
Kraftakt für Mieter: ESW stemmt Großprojekte in Fürth

© Berny Meyer

Auf der Schwand ist das letzte Kapitel der 50-Millionen-Euro teuren Wohnquartiersanierung aufgeschlagen. Seit 2015 wird das 14-stöckige Hochhaus für 13,4 Millionen Euro renoviert. Unter dem Namen Sonnenturm soll der Betonkoloss mit 94 Mietwohnungen zum Aushängeschild des Viertels werden. „Wir biegen jetzt auf die Zielgerade ein“, sagt ESW-Geschäftsführer Hannes Erhardt zum Stand der Arbeiten. Sowohl terminlich wie auch kostenmäßig liege der Umbau im grünen Bereich. Im Juli nächsten Jahres soll das Gebäude wieder voll belegt sein.

Auffälligste Veränderung beim Umbau sind die neuen Balkone. Weniger augenfällig ist die Erneuerung der kompletten Haustechnik. Mehr Wohnkomfort ist das Ziel. Dem tragen auch die bodentiefen Fenster Rechnung. Trotzdem soll die Quadratmetermiete nach dem Umbau noch unter acht Euro liegen. Zudem will man Altmietern beim Wiedereinzug einen Mietnachlass gewähren und hat dazu ein 250 000 Euro umfassendes Sozialpaket geschnürt. Nachdem das ESW in einem ehemaligen Supermarkt an der Albrecht-Dürer-Straße vor dem Hochhaus bereits eine von der Diakonie Neuendettelsau betriebene Krippe eingerichtet hat, soll im Erdgeschoss des Sonnenturms auch noch ein Kindergarten Platz finden – ebenfalls unter Regie der Diakonie.

Die Krönung des Gesamtprojekts jedoch sieht Erhardt in einer Art Marktplatz als Bürgertreff, zu dem die Albrecht-Dürer-Straße umgebaut werden soll. An den Kosten in Höhe von 340 000 Euro beteiligt sich die Stadt zur Hälfte. Ein Quartiersbüro soll sich ebenfalls ansiedeln. Nach einem Träger für den Bürgertreff hält Erhardt noch Ausschau.

2009 hat das ESW die 307 heruntergekommenen WBG-Wohnungen auf der Schwand erworben. Sie wurden inzwischen generalsaniert. Zusätzlich entstanden in Neubauten rund 100 weitere Wohnungen. Dazu gehört ein Gebäude mit speziellen Seniorenwohnungen.

Zweites Großprojekt

Noch mehr Mietwohnungen als die ursprünglich geplanten 104 können nach den Worten des ESW-Geschäftsführers ab Herbst 2017 auf dem ehemaligen Norma-Gelände an der Würzburger Straße entstehen. Die Tendenz gehe auf 180 zu. Der Wegfall eines Wohnbauprojekts eines anderen Bauträgers ermögliche diesen Zuwachs. Es handle sich größtenteils um geförderten Wohnungsbau für Menschen mit niedrigem Einkommen. Ein Kindergarten und eine betreute Wohngruppe für elternlose Kinder ergänzen das neue Wohnquartier auf 30 000 Quadratmetern. Dass viele Kommunen im Ballungsraum nicht ausreichend bezahlbaren Wohnraum bieten können, bereitet Hannes B. Erhard Sorgen. Den größten Bedarf sieht er bei gut geschnittenen, günstigen Familienwohnungen. Hier will der ESW-Geschäftsführer den Hebel ansetzen. Aber auch für Flüchtlinge engagiert sich sein Unternehmen. Im Rahmen des Projekts „100 Wohnungen für Flüchtlinge“ hat das ESW inzwischen für Menschen aus 13 Nationen ein neues Zuhause geschaffen. Daneben bietet das Unternehmen jungen Flüchtlingen Praktikumsplätze an. Außerdem haben kürzlich über 50 Mitarbeiter, knapp ein Drittel der Belegschaft, am ersten unternehmenseigenen Social Day 13 soziale Einrichtungen in Fürth aufgemöbelt.

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