Kranken Asylbewerbern soll schneller geholfen werden

17.4.2014, 18:41 Uhr
Mitarbeiter des Zirndorfer Aufnahmelagers haben einem schwer kranken Flüchtlingskind Hilfe verweigert.

© dpa Mitarbeiter des Zirndorfer Aufnahmelagers haben einem schwer kranken Flüchtlingskind Hilfe verweigert.

Nach der Verurteilung von drei Mitarbeitern des Zirndorfer Aufnahmelagers wollen die Behörden künftig sicherstellen, dass Asylbewerbern in Notfällen rasch geholfen wird. So seien die Mitarbeiter des Pfortendienstes angewiesen worden, „in Notfällen stets den ärztlichen Bereitschaftsdienst oder Notärzte zu verständigen“, kündigte die Regierung von Mittelfranken am Donnerstag an. Ein Krankenschein sei hierzu in keinem Fall nötig.

Inzwischen hat die Behörde auch personelle Konsequenzen aus den Verurteilungen wegen unterlassener Hilfeleistung vor dem Amtsgericht Fürth gezogen. Eine Verwaltungsmitarbeiterin und zwei Beschäftigte sollen nicht mehr in dem Aufnahmelager wie bisher eingesetzt werden. Alle drei hatten einem schwer kranken Flüchtlingskind die Hilfe verweigert.

Die gesetzlich vorgeschriebenen ärztlichen Untersuchungen der Asylbewerber fänden inzwischen an drei Tagen in der Woche statt, bei Bedarf auch an vier Tagen. An zwei Nachmittagen pro Woche biete außerdem ein Allgemeinarzt Sprechstunden für die Bewohner des Flüchtlingslagers an.

Grundsätzlich plane die Behörde schon länger den Bau eines Gesundheitszentrums. Ein dafür geeignetes Nachbar-Grundstück habe aber nicht erworben werden können. Derzeit werde geprüft, ob direkt auf dem Lager-Gelände Platz dafür ist, berichtete die Ansbacher Regierungsbehörde.

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