Kreatives Chaos in Burggrafenhof

27.3.2017, 13:00 Uhr
Kreatives Chaos in Burggrafenhof

© Foto: Juliane Pröll

Auf der Bühne flackern Lichtanimationen, House-Musik dröhnt aus den Boxen. In der Sporthalle des SV Burggrafenhof ist noch nicht viel los. Die Gäste von Phantasia trudeln langsam ein. Im Obergeschoss der Sporthalle geht es dagegen geschäftig zu. Tänzerinnen in schwarz-weißen Phantasia-Kostümen wuseln durch die Gänge.

In einem Raum mit großer Glasfront und Blick auf die Halle sitzt Melanie Krach und wird von zwei Vereinsmitgliedern zurechtgemacht. Sie trägt ein schwarzes Phantasia-Shirt zur schwarzen Hose. Überall im Raum liegen Kostüme und Bühnen-Kosmetika herum. Es herrscht kreatives Chaos. Tanja Mühlbacher, die zweite Organisatorin, kommt, ist schon fertig geschminkt. Ihr silberner Glitter-Lidschatten funkelt im Licht der Deckenlampen.

Die Idee für das erste Showtanzturnier entstand bei einem Gaudi-Wettbewerb. "Das war nicht so ganz unsere Schiene", sagt Mühlbacher. "Wir wollten, dass unser Turnier professioneller ist", ergänzt Krach, "doch die Profi-Turniere waren dann wieder eine Stufe zu hoch, dazwischen gab es eigentlich nichts." Deshalb entschlossen sich die beiden, eine eigene Veranstaltung auf die Beine zustellen. Zugelassen sind bei Phantasia Männer und Frauen.

Vertreten sind hauptsächlich Teams aus Karnevalsgesellschaften, was dem Umstand geschuldet ist, dass es nicht so viele reine Showtanzgruppen in der Region gibt. Bewertet werden die Synchronität der Tänzer, die Musikauswahl zur Choreographie, die Akrobatik, die Übereinstimmung der Kostüme mit dem Motto und schließlich der Gesamteindruck.

Wenn klar ist, welche Teams teilnehmen, legen Krach und Mühlbacher den Programmablauf fest. "Wir müssen auch noch das Essen und die Getränke entsprechend planen", erklärt Tanja Mühlbacher.

Mit 500 Personen haben sie kalkuliert, die erste Wanne Kartoffelsalat ist schon leer. Schätzungsweise 50 bis 60 Kästen Getränke vom Bier bis zum Spezi warten in der Halle auf die Gäste, Schnäpse und Säfte für die Bar nicht eingerechnet. "Das Grundgerüst steht eigentlich", sagt Krach, "das bleibt jedes Jahr gleich."

Urlaub wird geopfert

Stunden verbringen die beiden Organisatorinnen mit Auf- und Abbau in der Halle. Dafür nehmen sie sich mit anderen Mitstreitern extra Urlaub. 25 Helfer tragen Tische, schleppen Stühle oder kümmern sich um die Dekoration. "Mit dem Abbau fangen wir schon Samstagnacht an", erklärt Mühlbacher, "wenn alle weg sind, werden die Schuhe in die Ecke geworfen und die Stühle nach vorne geholt. Letztes Jahr war ich um halb vier daheim."

Doch das alles wäre nicht stemmbar, so Krach, ohne "ein Wahnsinnsteam im Hintergrund", das sich selbstständig der Bewerbungen annimmt und neue Ideen einbringt. "So richtig schief gelaufen ist noch nie irgendwas", erklärt sie, "letztes Jahr hatten wir an der Bühne zwei Abstürze, zum Glück glimpfliche. Jetzt ist sie abgesichert."

Den reibungslosen Ablauf, da sind die Organisatorinnen überzeugt, verdanken sie vor allem der guten Teamarbeit: "Jeder war total engagiert und mit viel Herzblut dabei."

Seit 14 Uhr sind die beiden an diesem Tag in Aktion: Semmeln schmieren, schminken, Listen verteilen und Fragen beantworten. Schon läuft eine kleine Traube Tänzerinnen ein, Krach und Mühlbacher müssen ihres Amtes walten. Unten füllt sich die Halle immer mehr. Die Teilnehmer der anderen Gruppen, insgesamt stellen sich acht der Konkurrenz, mischen sich in Showkostümen unter die Leute, bevor es los geht. Gleich wird die erste Mannschaft die Bühne betreten. Im Publikum grölen schon die ersten Fans. Einem erfolgreichen Showtanzturnier steht nichts mehr im Weg.

Keine Kommentare