Kritik am Frankenschnellweg-Ausbau

17.12.2010, 13:00 Uhr
Kritik am Frankenschnellweg-Ausbau

© Andre De Geare

Die Stadt hat dem vom Freistaat mit 80 Prozent geförderten 400 Millionen Euro-Projekt, wie berichtet, bereits grünes Licht signalisiert. Fürths Naturschützer befürchten, dass durch den Ausbau mehr überregionaler Durchgangsverkehr angezogen wird. Vor allem für Lastwagen sei die kürzere und mautfreie Verbindung zwischen dem Kreuz Erlangen und dem Dreieck Feucht attraktiv.

Auch eine neue Verbindung zur A6 entstehe. „Diese Strecke, die mitten durch Wohngebiete führt, ist nicht dazu geeignet, überregionalen Lkw-Transit-Verkehr aufzunehmen“, sagt BN-Kreisvorsitzender Reinhard Scheuerlein. Die Verkehrsprognosen in den Planunterlagen seien offensichtlich „schöngerechnet“ worden. Die Folge: ohnehin schon lärmbelasteten Fürthern werde ein wirksamer Lärmschutz vorenthalten.

Hohe Lärmbelastung

Während in Erlangen bereits eine „Einhausung“ des Frankenschnellwegs erwogen werde, stünden im Fürther Bereich beim Lärmschutz keinerlei Verbesserungen in Aussicht. Dabei zeigten Lärmkarten der Autobahndirektion aus dem Jahre 2005 eine schon damals sehr hohe Lärmbelastung der Fürther Anwohner.

Seit Jahren laufen diese gegen die Geräuschkulisse Sturm. Während in Nürnberg und Erlangen maximal Tempo 80 gefahren werden darf, donnert der Verkehr mit Tempo 100 durch Fürth. Und Flüsterasphalt wie in Erlangen ist auf dem Frankenschnellweg in Fürth Fehlanzeige.

Auch im Hinblick auf Belastungen durch Feinstaub fehlen laut Scheuerlein aussagekräftige Daten. Fürth verfügt nur über eine Messstelle an der Theresienstraße. Aufgrund der großen Entfernung seien deren Werte für die Schadstoffe im Bereich des Frankenschnellwegs nicht aussagekräftig.

Erweiterung gefordert

Sollte die Planung trotz der Ablehnung durch den BN fortgeführt werden, fordert Scheuerlein, den Planfeststellungsbereich auf den Fürther Abschnitt zu erweitern. Dabei sollen die gesamten Auswirkungen auf die Verkehrsbelastung in Fürth einschließlich der Veränderungen durch den Fernverkehr mittels aktueller Verkehrszahlen und realistischer Prognosen vollständig erfasst werden.

 

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