Kühler Einstand in Flugsaison

FÜRTH - Mit Streckenflügen über 600 Kilometer sind bei empfindlicher Kälte die Segelflieger des Aero-Clubs Fürth um Ausbildungsleiter Bernd Tauber und sein ehrenamtlich tätiges Fluglehrerteam in die neue Saison gestartet. Im Rekordtempo absolvierte der Fürther Flugschüler Andreas Nebert den ersten Ausbildungsabschnitt zum Segelflugzeugführer und meisterte am Ostersonntag mit drei gelungenen Alleinflügen problemlos die A-Prüfung.

Der 24-jährige Kfz-Sachverständige hatte erst im Oktober letzten Jahres, ein Monat vor Ende der Flugsaison, mit der Ausbildung begonnen. Nach einer kurzen Vorschulung auf dem Motorsegler zum schnelleren Erlernen der Start- und Landetechnik benötigte Andreas Nebert nur 17 Flüge mit Lehrer im doppelsitzigen Segelflugzeug „Acro Twin“, bis er zum ersten Mal alleine abheben durfte. Den beeindruckten Vereinskameraden erklärte er überglücklich nach der bestandenen Prüfung: „Ich sitze ja schon seit meiner Kindheit vor dem Flugsimulator. Die ständige Übung hat sicherlich dazu beigetragen, dass es so schnell mit der A-Prüfung geklappt hat.“

Zur Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison trotzten die Leistungsflieger des ACF der arktischen Kälte am Osterwochenende und nutzten die sehr guten Thermikbedingungen zu motorlosen Streckenflügen bis über 600 Kilometer. Eine besondere Herausforderung für die Piloten, die bei Temperaturen bis minus 15 Grad im Cockpit mehrere Stunden in Flughöhen bis 2000 Metern zu Trainingszwecken unterwegs waren.

Im sportlichen Bereich steht der ACF vor der größten Herausforderung in der über 50-jährigen Vereinsgeschichte: nach dem sensationellen Aufstieg in die 1. Bundesliga gilt es in dieser Saison den Klassenerhalt zu sichern. „Das wird kein Selbstläufer“, dämpft Fluglehrer Jürgen Wisbacher, der erfolgreichste Seckendorfer Streckenflieger des vergangenen Jahres, die Erwartungen. „Wir messen uns jetzt mit Vereinen, die Deutsche Meister, Europa- und Weltmeister in ihren Reihen haben. Um in dieser Liga mithalten zu können, müssen wir unsere Leistungen noch steigern.“

Die Segelflug-Bundesliga startet am Wochenende 21./22. April und dauert bis Ende August. An 19 Wochenenden kämpfen die besten 30 Vereine in Deutschland in der höchsten Klasse um die schnellsten Streckenflüge innerhalb eines zweieinhalbstündigen Zeitfensters. Am Ende der Saison steigen sieben Mannschaften in die zweite Liga ab. Ziel des ACF ist daher mindestens der 23. Platz in der Abschlusstabelle.