Kunst von der Poledance-Stange

13.1.2018, 21:00 Uhr
Kunst von der Poledance-Stange

© Hans-Joachim Winckler

Es soll ja tatsächlich Mitmenschen geben, die beim Stichwort "Poledance" Stielaugen machen und an Bars mit schummriger Beleuchtung denken. Was nun absolut nichts mit dem zu tun hat, worum es in Fürths erstem Studio für den sportlichen Tanz an der Stange geht. Und noch viel weniger übrigens mit den Foto-Arbeiten, die hier nun präsentiert werden. Eines aber stimmt schon: Es wird viel zu sehen geben.

Linda Ackermann (28) von "Fürth im Fokus" erklärt: "Wir fotografieren aus Spaß an der Freude und zeigen neue Impressionen von Fürth." Zur Gruppe gehören auch Lisa Mußauer (29) und Christian Gläßel (29). Seit gut einem Jahr hat jeder von ihnen Motive in der Kleeblattstadt aufgenommen. Eine Auswahl von Aufnahmen, die Bekanntes und weniger Vertrautes aus ungewöhnlichen Blickwinkeln zeigen, präsentieren die drei nun als Holzdrucke. Das heißt: Die Fotos wurden auf Holzplatten aufgebracht, dabei dürfen Maserung und Tönung durchschimmern und für besondere Effekte sorgen.

Eine Idee, sagt Linda Ackermann, zu der ihr Vater Peter Ackermann ("Photowerk") sie inspirierte. "Mit unseren Arbeiten haben wir uns zunächst auf dem Fürther Grafflmarkt vorgestellt, das hat nicht nur sehr viel Spaß gemacht, sondern die Resonanz war auch sehr positiv."

Fragt sich nur noch, wie es denn zu dem eher ungewöhnlichen Ort für die erste Ausstellung kam. Die Antwort ist denkbar einfach: "Wir kennen Franziska Friedrich, die mit ihrer Schwester Giulia ,Feelgood‘ eröffnet hat, aus der Schulzeit am Heinrich-Schliemann-Gymnasium. So kam jetzt die Idee zustande, dass wir etwas gemeinsam machen." Am Sonntag, wird es nun ab 15 Uhr im Studio in der Manfred-Roth-Straße 10 — zwischen Siemens und Uvex — nicht nur Muße geben, die Foto-Holzdrucke von "Fürth im Fokus" anzusehen, sondern auch Gelegenheit, Auftritte der Polerinas zu erleben.

Urbaner Trend

Selbst hat Ackermann, die als Beraterin in einem Software-Unternehmen arbeitet, übrigens noch keinen Versuch mit der anstrengenden Trendsportart gewagt: "Ich habe echt Respekt davor, was da gemacht wird, und mir gefällt die Ästhetik." Leicht fällt es ihr allerdings, eine Verbindung zwischen Poledance und Fotografie zu ziehen: "Dieser Sport ist ein urbaner Trend und passt damit sehr gut zu einer jungen Großstadt wie Fürth, die uns wiederum zu den Aufnahmen inspiriert hat, die wir zeigen werden."

Dass die Fotografen ihre Gruppe "Fürth im Fokus" nennen, ist selbstverständlich kein Zufall: "Für mich ist Fürth Heimat", sagt die 29-Jährige, die derzeit in Mannheim lebt und arbeitet. "In der Stadt gibt es so viele richtig schöne Ecken." Freunde, die kürzlich für einen Besuch anreisten, hätten Fürth sogar mit "einem kleinen Heidelberg" verglichen. Was für ein Kompliment.

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