Landkreis: Eichenprozessionsspinner gesichtet

6.6.2018, 11:00 Uhr
Landkreis: Eichenprozessionsspinner gesichtet

© Foto: Edgar Pfrogner

Das extrem warme und trockene Frühjahr war ideal für die Spinnerraupen. Sie mögen dieses Klima und entwickelten sich massenhaft. Zuerst machten sich Gespinstmotten über das frische Grün her. Sehr zur Freude der Vögel übrigens, die in dem mit weißen Schleiern überzogenen Gebüsch reichlich Proteinnachschub für ihren hungrigen Nachwuchs in den Nestern fanden.

Die meisten Pflanzen haben den Kahlfraß gut überstanden und treiben inzwischen wieder neu aus. Nicht so harmlos ist dagegen der Eichenprozessionsspinner, dessen feine, lange Härchen ein Eiweißgift enthalten, das bei Menschen Hautreizungen hervorrufen kann. Die sogenannten Brennhaare werden vom Wind über weite Strecken getragen, haften an Schuhen und Kleidung von Passanten und können bei jeder Berührung neue allergische Reaktionen hervorrufen.

Schon vor drei Wochen hat das Fürther Grünflächenamt heuer mit dem Bekämpfen begonnen. "Hauptsächlich im Bereich von Schulen und Kitas saugen wir die Raupen mit einem Spezialgerät aus dem Geäst", erklärt Baumpfleger Detlef Post. Wichtig sei es, die Insekten im frühen Entwicklungsstadium zu beseitigen, bevor sie die giftigen Härchen ausbilden.

Post geht davon aus, dass der Höhepunkt des Raupenbefalls jetzt erreicht ist. Vor zehn Jahren sei die Problemlage schon einmal schlimmer gewesen. Das bestätigt auch Lars Frenzke. Der Kreisfachberater für Garten- und Landschaftspflege erinnert sich: "Damals waren wir ziemlich hilflos und wussen gar nicht, wie man gegen die Raupenplage vorgehen soll. Heute werden die Raupennester vielfach mit Wasserglas-Lösung eingesprüht, damit sie verkleben und leichter entfernt werden können, sagt Detlef Post. Im frühen Stadium, so Frenzke, könne die Raupenentwicklung mit chemischen Spritzmitteln gestoppt werden. Später sei nur noch Schadensbegrenzung möglich. Zwar seien jetzt etliche Stellen im Landkreis von Eichenprozessionsspinnern befallen, es gebe aber keinen Grund zur Panik.

Hauptsächlich in Südlagen breiten sich die Plagegeister nach Posts Erfahrung gerne aus. Im schattigen Fürther Wald hingegen sind sie massiert noch nicht gesichtet worden, berichtet Stadtförster Martin Straußberger.

"Momentan ist noch alles im grünen Bereich", meldet der Forstwirt. Auch die Trockenheit bereitet ihm noch keine Sorgen: "Zum Glück haben wir im Frühjahr nicht viel gepflanzt, was jetzt vertrocknen könnte. Und die Stecklinge für den neuen Energiewald sind relativ unempfindlich."

Keine Kommentare