Landkreis Fürth wird fair

7.9.2016, 16:00 Uhr
Landkreis Fürth wird fair

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Langenzenn, Roßtal und Zirndorf gelten im Landkreis Fürth bereits als Fairtrade-Towns. Oberasbach, Stein und Cadolzburg sind auf dem besten Wege, das begehrte Siegel zu erhalten. Damit engagiert sich schon fast die Hälfte der 14 Landkreisgemeinden für fair und umweltverträglich erzeugte und gehandelte Waren.

Auch aus weiteren Kommunen, bestätigte Landrat Matthias Dießl bei einem Pressetermin im Landratsamt Zirndorf, gebe es inzwischen deutliche Signale der Unterstützung und Beteiligung: „Weil viele Menschen in ihrem Einkaufsverhalten offenbar zunehmend sensibilisiert sind und dieses Bewusstsein dank vieler ehrenamtlicher Helfer auf kommunaler Ebene in den letzten Jahren gut gewachsen ist“, erklärte Dießl, „ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um uns auch als Landkreis für das Fairtrade-Siegel zu bewerben.“

Einstimmiges Votum

Ein Kreistagsbeschluss für die angestrebte Zertifizierung als fairer Landkreis wurde bereits im Sommer einstimmig gefasst. Fair gehandelte Produkte, zum Beispiel fairer Kaffee, kommen in den Landkreisämtern seit längerem auf den Tisch, womit ein weiteres Kriterium erfüllt ist. Dann brauchte es noch eine Fairtrade-Steuerungsgruppe, die im Juni gegründet wurde und aus Vertretern des Regionalmanagements sowie teils ehrenamtlichen Mitgliedern der kommunalen Steuerungsgruppen besteht.

Da im Landkreis zudem in vielen Geschäften und Gaststätten, in bislang drei Schulen sowie bei etlichen Vereinen und Kirchengemeinden faire Produkte angeboten würden, ist laut Dießl auch diese Bewerbungsauflage bereits erfüllt. „Die Bewerbungsunterlagen sind abgegeben.“ Wie lange Prüfung und Verfahren nun dauerten, sei abzuwarten.

„Der Landkreis Fürth nimmt diesen Prozess sehr ernst“, unterstrich Dießl. „Für uns ist die Bewerbung ein wichtiger Schritt, aber unser Ziel ist noch nicht erreicht.“ Vielmehr müsse die Öffentlichkeit nun erst recht weiter für die Bedeutung von fairem Handel sensibilisiert werden.

Doku-Filmreihe

Von September bis März läuft daher als erstes Informations-Projekt des Landkreises die Dokumentarfilmreihe „Agenda 2030 Kino“ mit insgesamt sieben Filmen in sechs Landkreisgemeinden. Der Eintritt ist frei, im Anschluss folgt jeweils eine Podiumsdiskussion zum Thema des gezeigten Films.

Den Start der Doku-Reihe markiert der Film „The true cost – der Preis der Mode“ über den weltweiten Einfluss der Textilindustrie auf Produktionsbedingungen und Umwelt, der schon am morgigen Donnerstag um 19.30 Uhr im Gemeindehaus St. Markus in Oberasbach zu sehen ist. Weiter geht es am 14. Oktober im Gemeindesaal St. Rochus in Zirndorf, wenn um 19.30 Uhr der Titel „Plastic Planet“ das aktuelle Plastikzeitalter und die damit einhergehende Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung vor Augen führt.

Am 3. November, 19 Uhr, bricht der Film „Bikes vs. Cars“ eine Lanze für das Fahrrad als wohl umweltfreundlichstes Verkehrsmittel der Zukunft (Zirndorfer Landratsamt, im Pinderpark). Die weiteren vier Termine des „Agenda 2030 Kino“ sind am 24. November, 19 Uhr, im Bürgerhaus Langenzenn („Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“), am 19. Januar, 19 Uhr, im Gemeindehaus St. Laurentius in Roßtal („The Farmer and I“), am 23. Februar, 19.30 Uhr im Kultursaal des Steiner Rathauses („Power to Change – die Energie-Rebellion“) und am 10. März, 19 Uhr, im Betriebshof der Gemeindewerke Cadolzburg zum weltweiten Bienensterben („More than Honey“). „Die Verbraucher haben es in der Hand“, betonte Landrat Dießl: „Wenn wir Verantwortung übernehmen, können wir, jeder Einzelne von uns, gemeinsam einen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation der Menschen in den Entwicklungsländern leisten.“ Noch bis zum 30. September ist zudem eine neue Ausstellung zum Thema „Faire Mode“ im Landratsamt Zirndorf zu sehen.

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