Landkreis setzt auf die Consumenta

FÜRTH - In illustrer Nachbarschaft präsentiert sich der Landkreis Fürth bei der Consumenta. Gegenüber dem Stand in Halle 6 ziehen der Fränkische Fastnachtverband mit schrillen Kostümen und das Bergparadies Lenggries mit Obstbränden die Aufmerksamkeit an sich. Trotz vergleichsweiser trockener Thematik konnten sich aber auch die Mitarbeiter des Landratsamts am sogenannten Seniorentag nicht über mangelndes Interesse beschweren.

„Wir haben bestimmt schon 300 Broschüren verteilt“, berichtet Sven Nölting, der Leiter der Betreuungsbehörde, „diese Nachfrage ist wirklich unglaublich.“ Schließlich informieren er und seine Mitarbeiter nicht über leichte Themen, sondern über Betreuungsvollmachten und Patientenverfügungen.

Angesichts einer eher auf Genuss und Freizeit ausgerichteten Messe ist das Interesse der Besucher tatsächlich erstaunlich. „Viele kommen ganz gezielt zu uns“, hat Nölting beobachtet, der seit mehreren Jahren den Landkreis an einem Tag vertritt.

Nicht nur Thementage, etwa zu Seniorenfragen, Fair Trade oder Ehrenamt, sind im Programm vorgesehen, auch mehrere Landkreiskommunen präsentieren sich. So hat für Wilhermsdorf Bürgermeister Uwe Emmert persönlich die Werbetrommel gerührt. Wie bei Betreuungsberater Nölting ein paar Schritte weiter haben die Messebesucher auch den Wilhermsdorfern Infomaterial und Geschenke „aus den Händen gerissen“, berichtet Emmert.

Mit dem Messeauftritt – neben Wilhermsdorf waren auch Stein, Großhabersdorf, Langenzenn, Zirndorf und Roßtal einen Tag lang auf dem Landkreisstand vertreten – möchte der Bürgermeister vor allem den Tourismus ankurbeln. „Uns erreicht man von Nürnberg aus in einer halben Stunde mit dem Zug und kann dann sofort in einer herrlichen Landschaft wandern gehen“, sagt er. Trotz „toller Natur“ und Angeboten wie dem Zenntalradweg liege der Fremdenverkehr in der Marktgemeinde Wilhermsdorf „noch ein bisschen im Argen“. Mit Auftritten wie dem auf der Consumenta soll sich dies ändern.

Stadt Fürth nicht dabei

Die Stadt Fürth, die sich nach Angaben aus dem Wirtschaftsreferat 2001 als erste Stadt überhaupt vorgestellt hat, ist seit 2006 nicht mehr auf der publikumsträchtigen Messe vertreten. Der Aufwand sei enorm, wenn man es vernünftig macht, sagte Wirtschaftsreferent Horst Müller den FN vor einiger Zeit. Zur Premiere 2001 etwa habe die Kleeblattstadt einen Stand mit „Riesenprogramm und einer Showbühne“ gehabt. Vorstellbar sei, so Müller in dem damaligen Gespräch, dass man sich erneut präsentiert, wenn die Einkaufslandschaft durch die Neue Mitte neue Impulse bekommen hat.

Die Verbraucherschau im Nürnberger Messezentrum läuft noch bis einschließlich Sonntag, 2. November. Der morgige Freitag steht im Zeichen von Fair Trade und Jugendhilfe, während am Samstag genussvolles Schlemmen angesagt ist. Hofläden und Imker bieten dann unter dem Motto „Gutes aus dem Landkreis Fürth“ ihre Produkte an.

Naschkatzen sollten sich am besten den Sonntag vormerken, wenn am Landkreis-Stand eine Haselnussmaschine mit fränkischen Nüssen laufen und die Cadolzburger Confiserie Riegelein ihre Schokoladenkreationen feilbieten wird.

Regulär kostet der Eintritt 12 Euro, mit ZAC-Karte für Zeitungsabonnenten gibt es 20 Prozent Ermäßigung für den Karteninhaber und einen Begleiter. Das detaillierte Programm finden Sie unter http://www.landkreis-fuerth.de