Lange Nacht der Wissenschaften: Das ist in Fürth geboten

19.10.2017, 21:00 Uhr
Lange Nacht der Wissenschaften: Das ist in Fürth geboten

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Erstmals im Programm tauchen die Malzböden auf. An der neuen Adresse der Fürther Nachrichten in der alten Tucher-Brauerei laden nicht nur die IT-Firmen Silbury und Kurz Digital Solutions sowie die Steuerberatung für Existenzgründer Startup and Tax zum Blick hinter die Kulissen ein. Bei Klavier Kreisel werden darüber hinaus auch noch Statik, Akustik und Technik edler Instrumente transparent gemacht.

Im Kreis der neuen Aushängeschilder Fürths: das in die ehemalige Quelle-Hauptverwaltung eingezogene Landesamt für Statistik. Es stellt sein Kompetenzzentrum Demografie und sein Forschungsdatenzentrum vor. Schwerpunkte bilden einmal mehr die Uferstadt mit ihren Werkstoffwissenschaftlern und dem Rundfunkmuseum, der Golfpark mit den Röntgen-Entwicklern und der originellen Akademie der kochenden Künste, die Wilhelm-Löhe-Hochschule für Gesundheits- und Sozialmanagement im Südstadtpark sowie das Klinikum.

Für Kinder beginnt die Lange Nacht bereits am Nachmittag. Unter dem Titel "Was blubbert denn da?" bietet die Löhe-Hochschule um 14 Uhr und 15.30 Uhr Küchenchemie zum ausprobieren. Schaltungen löten, Funken und mit Geräuschen experimentieren können junge Nachtschwärmer am Abend dann im Rundfunkmuseum. Für Hingucker sorgt vor dem Gebäude das Technische Hilfswerk mit Fahrzeugen.

Wer auf Leckerbissen aus ist, kann in Ralf Mackerts Akademie der kochenden Künste, Flugplatzstraße 111, die Geheimnisse des richtigen Würzens erkunden. Ihren Zauberkasten öffnen nebenan auch die Pioniere zerstörungsfreier Materialprüfung im Röntgenentwicklungszentrum des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen. Mit ihrer Ansiedlung in Fürth hat 2002 der Aufstieg zur Wissenschaftsstadt begonnen. Neben Röntgenstrahlen sorgen im neuen Forschungszentrum auf dem alten Atzenhofer Flugplatz Computertomografie und Ultraschall für Durchblick.

Die Werkstoffwissenschaftler am ehemaligen Grundig-Standort in der Uferstadt stehen ihnen an Innovationskraft nicht nach. Sie können beispielsweise im 3 D-Drucker mit Elektronenstrahlen aus Metallpulvern raffinierte Reaktoren konstruieren.

Die Entwicklung im Pflegebereich samt Patientenverfügung bildet einen thematischen Schwerpunkt der Löhe-Hochschule. Aufschlussreich ist aber auch der Krankenhausaufenthalt, denn das Fürther Klinikum hat von 18 bis 1 Uhr viele spannende Stationen eingerichtet.

Spaziergang durch den Zwölffingerdarm

Zu den Höhepunkten im Klinikum zählt "Europas größtes begehbares Darmmodell", das auf dem Außengelände aufgebaut wird. Auf 20 Metern Länge zeigt es unter anderem verschiedene Erkrankungen des Darms.

"Notfallmedizin zum Anfassen" bietet das Team der Zentralen Notaufnahme. Bei einer aufwendig inszenierten Live-Demonstration können Besucher hautnah miterleben, wie ein Patient mit schwersten Verletzungen von einem interdisziplinären Team aus Rettungsdienst, Ärzten und Pflegern versorgt wird. Darüber hinaus können Erstversorgungen wie das Nähen oder Gipsen ausprobiert werden. Notfall- und Reanimationsschulungen für Laien stehen ebenfalls auf dem Programm. Zu sehen sind auch Videos der Erste-Hilfe-Serie der FN.

Wie im Kino können sich Besucher bei der Demonstration der 3D-OP-Technik in HD-Qualität fühlen. Wer das möchte, hat die Möglichkeit, selbst einen minimal-invasiven Eingriff in einer 3D-Umgebung vorzunehmen — freilich nur an einem Modell.

Näheres unter www.nacht-der-wissenschaften.de. Karten, die auch als VGN-Ticket gelten, gibt es in der FN-Geschäftsstelle, Schwabacher Straße 106.

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