Langenzenn: Denkmal dem Vergessen entrissen

21.4.2016, 05:57 Uhr
Langenzenn: Denkmal dem Vergessen entrissen

© Simon Schübel

Der Langenzenner Stadtrat hat vor kurzem beschlossen, den Weg, der das Baugebiet nach Süden hin begrenzt, „An der Reiherbeize“ zu nennen.

Der Name geht zurück auf eine Anekdote aus dem Leben von Markgraf Carl Wilhelm Friedrich. Im Jahr 1723 jagte der erst elfjährige Adelige in Langenzenn mit einem Falken nach Reihern.

Als Erinnerung an diese erfolgreiche Beize – so nennt man die Jagd mit Falken – wurde am Ortsrand der Stadt der Weiße Stein aufgestellt. An der Gestaltung des Areals hatten sich unter anderem der Deutsche Falkenorden und die Familie von Falkenhausen finanziell beteiligt.

Hans Kurt Hussong vom Deutschen Falkenorden machte die Stadt auf das Denkmal aufmerksam. „Ein Fotograf aus den USA hat mich nach dem Weißen Stein in Langenzenn gefragt, weil er an einem Bildband über kulturhistorische Denkmäler arbeitete“, erzählte der Fürther Hussong. Nachdem er sich „ein bisschen darüber informiert hatte“, fragte Hussong bei der Kommune an, ob er in Sachen Weißer Stein mitreden dürfe.

Mit einer Infotafel

Die Stadt war schnell damit einverstanden und hat die Versetzung des Weißen Steins veranlasst. Das Denkmal wurde von seinem ursprünglichen Standort aus nun gut 80 Meter in Richtung Süden verrückt. Direkt am Weg und mit einer Informationstafel versehen, die seine Bedeutung erklärt, findet sich der Weiße Stein jetzt an einer deutlich exponierteren Stelle.

Ernst von Falkenhausen, ein direkter Nachkomme des Markgrafen, war extra zur Neueinweihung des Denkmals nach Langenzenn gekommen. „Mein Vorfahr war sehr begeistert von der Falkenjagd und hat sich dafür stark gemacht, diese in der Gegend voranzubringen“, erklärte von Falkenhausen. „Dass er und seine Leistungen hier so geehrt werden, bedeutet unserer Familie viel.“

Zu dem Anlass waren auch mehrere Mitglieder des Deutschen Falkenordens mit ihren Greifvögeln anwesend. Die Langenzenner hatten so die Möglichkeit, schöne Vögel wie Wanderfalken, Steinadler oder Wüstenbussarde aus nächster Nähe zu betrachten.

Keine Kommentare