Langenzenn: Die neuen Verkehrsregeln kennt noch nicht jeder

LANGENZENN - Die nagelneuen Verkehrszeichen an der Würzburger Straße in Langenzenn sorgen noch für Verwirrung unter den Verkehrsteilnehmern: Seit dieser Woche gilt längs der westlichen Einfallstraße von Langenzenn „Tempo 30“ und „rechts vor links“.

Ein Anwohner mit einem Kinderwagen steht kopfschüttelnd an der kleinen Kreuzung am Friedhof: Der Autofahrer, der von rechts aus der Oberen Ringstraße kommt, beharrt hupend auf sein neues Vorfahrtsrecht. Doch das Auto, das in Richtung Innenstadt unterwegs ist, fährt ungebremst weiter. Vielleicht aus alter Gewohnheit, denn offenbar bemerkte dessen Fahrer weder die vielen Blinklichter noch die Tempo-30-Zonenschilder. Dabei stehen die bereits ab der Abzweigung Windsbacher Straße.

Auch wegen der Sicherheit der Fußgänger hatte am 13. Juli der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss des Stadtrats Langenzenn mit sechs zu zwei Stimmen die Zone 30 in der Würzburger Straße beschlossen. Mit der Temporeduzierung geht auch die neue Vorfahrtsregelung einher, es gilt grundsätzlich rechts vor links.

Bei Stimmgleichheit abgelehnt hatte es der Ausschuss, in der Oberen Ring- sowie Flurstraße ebenfalls dieses neue Gebot einzuführen.

Nun setzten Bauamt und Bauhof den Beschluss um: mit vielen „Rechts-vor-links“-Schildern, einer Menge Warnbaken mit blinkenden gelben Lampen und Hinweistafeln auf die neue Regelung. „Nur die Blockmarkierungen müssen noch übermalt werden“, erläutert Stadtbaumeister Anton Meier. Weil bislang für die einmündenden Straßen „Vorfahrt beachten“ galt, war das auf der Straße durch weiße Linien verdeutlicht und die werden jetzt nicht mehr benötigt.

„Die Hinweise sowie die Blinklichter bleiben noch einige Zeit“, ergänzt Meier. Denn es dürfte eine Weile dauern, bis sich die Verkehrsteilnehmer daran gewöhnt haben. Immerhin ist die Würzburger Straße die „Alte B 8“, also die ehemalige Bundesstraße, und auch viele Auswärtige nutzen sie, um aus Westen kommend in Richtung Veitsbronn und weiter zu fahren.

Übrigens hat der Ausschuss das Aufstellen zusätzlicher Schilder für den Lkw-Verkehr beschlossen: sogenannte „Vorwegweisung zur 7,5-t-Sperrung der Altstadt an der Kreuzung Würzburger/Windsheimer Straße“. Denn immer wieder fahren Schwerlaster mitten durch die Altstadt, statt die Umgehung auf der Südwesttangente zu benutzen. Ziel des Langenzenner Ausschusses ist es, dieses Fahrverhalten noch weiter einzuschränken.

Die Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt hingegen „lehnt diese Beschilderung weiter ab und teilt mit, dass die jetzigen Wegweiser bereits entsprechende Hinweise zur 7,5-t-Sperrung in der Stadtmitte enthalten“, ist im Protokoll nachzulesen.