Langenzenn: Eine Ersatzfamilie bei Pflegebedarf

30.10.2014, 13:00 Uhr
Langenzenn: Eine Ersatzfamilie bei Pflegebedarf

© Glaser

In der Langenzenner Wohngemeinschaft werden ständig bis zu sieben Menschen zwischen 70 und 90 Jahren, die an Demenz leiden oder schwerstpflegebedürftig sind, liebevoll betreut. Und sie können dort wohnen bleiben bis zu ihrem Tod: „Ein menschenwürdiges Leben und Sterben im vertrauten Umfeld ist Kern unseres Konzepts“, betonte Heidi Wagner von Heidis Hauskrankenpflege. Deren Mitarbeiterinnen unter Leitung von Pflegechefin Anke Roth kümmern sich um die Bewohner der „Villa Oskar“.


Mindestens zwei erfahrene Pflegekräfte sind tagsüber, eine Mitarbeiterin ist über die Nacht vor Ort. Wichtiger noch als der Personalschlüssel ist für Anke Roth das „große persönliche Engagement, das alle Mitarbeiterinnen an den Tag legen“. Das erklärte Ziel: „Wir wollen unseren Bewohnern ein Zusammenleben wie in einer Familie ermöglichen.“ Durch die engen Kontakte und den gemeinsamen Alltag bessern sich bei vielen Senioren sogar die Demenzsymptome wieder, so die Erfahrungen. Oder die Krankheit schreitet langsamer voran.


Während die WG-Kosten in etwa mit denen einer Heimunterbringung vergleichbar sind, so Angehörigensprecher Klaus Stinzendorfer, hätten die Familien der Bewohner deutlich mehr Mitsprache – aber auch mehr Verantwortung – als bei einem Heimplatz: „Alle drei Monate findet eine Angehörigenversammlung statt. Und wir packen zwischendurch auch schon mal so mit an.“ Insgesamt wisse er die besondere Pflegeversorgung in der „Villa Oskar“ sehr zu schätzen.


Auch Landrat Dießl zeigte sich vom familiären Umgangston und der herzlichen Atmosphäre beeindruckt. Die WG biete „die Chance, dass Demenzkranke länger selbstbestimmt leben können“, was er als „ sehr sinnvolle Alternative zum herkömmlichen Heimplatz“ wertet.

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