Langenzenn streicht und schiebt

5.11.2017, 14:00 Uhr
Millioneninvestitionen hat die Stadt Langenzenn in den kommenden Jahren vor, dafür werden Schulden und Projekte hin und her geschoben.

© colourbox.de Millioneninvestitionen hat die Stadt Langenzenn in den kommenden Jahren vor, dafür werden Schulden und Projekte hin und her geschoben.

Im Zuge der von der Finanzverwaltung vorgeschlagenen Maßnahmenänderungen im September, wurden nun konkrete Eckpunkte verabschiedet. Sie sollen grobe Rahmendaten bieten, die in künftigen Etatberatungen nicht mehr diskutiert werden müssten, so Bürgermeister Jürgen Habel (CSU).

Was kommt auf die Stadt zu? 2018 soll der Bau des Feuerwehrhauses mit Stadtarchiv – Kostenpunkt: 6,8 Millionen Euro – beginnen. Auch die energetische und technische Sanierung der Grundschule für rund 2,9 Millionen Euro steht an. 2020 wird das zwei Millionen schwere "Zenngrund-Hallenbad-Langenzenn" angepackt. Der 800 000 Euro teure Ausbau des Biergartens an der Zenn-Oase wurde auf 2019/20 verschoben. Die Generalsanierung des Klaushofer Wegs konnte auf kleinere Maßnahmen begrenzt werden, die mit 700 000 Euro zu Buche schlagen.

Konkrete Baupläne für das Gebiet Klaushofer Weg und südlich der Zollner Straße gibt es noch nicht. Der Schwerpunkt wird, laut dem geschäftsleitenden Beamten Richard Brand, wohl auf "Wohnen" liegen, möglich sei auch eine Gemeinbedarfsfläche.

Um Investitionsspielraum zu schaffen, sind Projekte weggefallen: die ursprünglich für 2017/18 geplanten, 1,06 Millionen teuren Straßen- und Kanalarbeiten im Baugebiet Horbach Ost sowie die mit 1,7 Millionen Euro angesetzte, weitere Kindertagesstätte werden nicht realisiert. Die Sanierungen des Stauraumkanals und der Neumühle in Höhe von 500 000 Euro wurden auf 2021 verschoben. Mit vier Gegenstimmen wurden die Eckpunkte verabschiedet. Kritik an den Plänen äußerte Stadtrat Roland Schönfelder (SPD). Ihm zufolge lässt der Investitionsplan keine tatsächlichen Einsparungen erkennen, lediglich die Verschiebung von Projekten auf andere Träger.

Gutes Beispiel

Beispielhaft nannte Schönfelder das aktuelle Projekt Sozialer Wohnungsbau Flurstraße, das auf Beschluss des Stadtrats hin der städtischen Wohnungsbaugesellschaft (WGB) übergeben worden ist. Ohne diese Verlagerung hätte das rund drei Millionen teure Projekt über den Haushalt belastende Kredite finanziert werden müssen.

Der Schuldenberg bleibt dennoch hoch: In den Haushaltsjahren 2018 bis 2020 kommen, sollten denn alle Projekte wie vorgesehen realisiert werden, zu dem 5-Millionen-Kredit heuer insgesamt rund 19 Millionen Euro an Schulden hinzu. Erwartet wird eine Schuldentilgung von rund 1,6 Millionen pro Jahr.

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