Langenzenner Kunstfelsen lockt zur Kletterpartie

21.1.2019, 11:00 Uhr
Langenzenner Kunstfelsen lockt zur Kletterpartie

© Archivfoto: Michael Müller

Bouldern lässt sich am ehesten mit Freiklettern in geringer Höhe übersetzen. Dazu sind keine Absicherungen wie Klettergurte oder Seile nötig – ein Sport, der sich seit einiger Zeit wachsender Beliebtheit erfreut. Das zeigen die gut besuchten Kletterhallen in der Region. In Langenzenn soll nun bis Mitte des Jahres ein kostenlos nutzbarer Freiluftfelsen entstehen.

Die entsprechenden Mittel seien im Haushalt der Stadt Langenzenn bereits vorgesehen, berichtet Christoph Reuter, CSU-Stadtrat und Jugendbeauftragter der Stadt Langenzenn. Mittlerweile seien auch schon professionelle Felsenbauer vor Ort gewesen, die demnächst Modelle vorstellen sollen.

Eine endgültige Entscheidung des Stadtrats steht aber noch aus. Dank Förderung aus dem sogenannten Leader-Topf der Europäischen Union für den Landkreis könne man allerdings mit einem 50-prozentigen Zuschuss rechnen, die Gesamtkosten dürften bei etwa 135 000 Euro liegen. Gebaut werden die aus künstlichem Spritzbeton konstruierten, bis zu drei Meter hohen Felsen dann an der Försterallee – und zwar östlich vom beliebten Biergarten Zenn-Oase.

Für Reuther ist das der ideale Platz — und das nicht nur, weil die fraglichen Grundstücke bereits der Stadt gehören: "Wir wollen für die Zielgruppe der 14- bis 35-Jährigen ein attraktives und innenstadtnahes Bewegungsangebot schaffen", so der Jugendbeauftragte.

Bewusst im Zentrum

Damit werde der Jugendhilfeplan konsequent fortgeschrieben, findet Reuther. Er verteidigt die zentrale Lage gegen Vorschläge, die den Felsen eher an der peripheren Skateranlage im Süden der Stadt gesehen hätten. "Die Botschaft lautet, dass Jugendliche in der Innenstadt erwünscht sind", betont Reuther im Gespräch mit den FN.

Weil man sich zudem eine Belebung des Zentrums erhofft und das Freizeitangebot kostenlos sein soll, könne es durch Leader-Mittel gefördert werden. Der Steuerkreis am Landratsamt hat laut Reuther dazu bereits seine Zustimmung gegeben.

Wann die auf vier bis acht Wochen geschätzten Bauarbeiten beginnen, hängt von der Resonanz auf die öffentliche Ausschreibung ab, die ebenfalls noch vom Stadtrat beschlossen werden muss. Die Anlage soll dann Y-förmig und 20 Meter im Durchmesser groß sein sowie mit zusätzlichen niedrigen Sitzfelsen ausgestattet werden, auf denen Zuschauer das Treiben der Boulderer verfolgen können.

Um die Vorarbeiten zu beschleunigen und gleichzeitig kostengünstig zu halten, haben sich laut Christoph Reuther bereits Helfer aus dem Umfeld des Jugendhauses gemeldet, die sich dabei ehrenamtlich engagieren möchten. Die genauen Kosten lassen sich aber erst abschätzen, wenn die Planer ihre Vorschläge eingereicht haben.

Langenzenns Jugendbeauftragter jedenfalls ist froh, dass nach Biergarten und Kinderspielplatz nun auch ein Anlaufpunkt für die mittlere Generation geschaffen wird.

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