Langenzenner Schüler laufen gegen Rechts

9.2.2019, 21:00 Uhr
Immer wieder gibt es in der Region Proteste gegen Neonazis, wie hier in Fürth.

© Edgar Pfrogner Immer wieder gibt es in der Region Proteste gegen Neonazis, wie hier in Fürth.

An Langenzenner Haushalte und auch an Schüler des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums waren schon im Mai vergangenen Jahres Flugblätter verteilt worden, die sich mit dem Kriegsgefangenenlager der alliierten Streitkräfte im Frühjahr 1945 auf dem Gelände des heutigen Gymnasiums befassten. Vor allem Jugendliche sollten angesprochen werden.

Die Stadtspitze um Bürgermeister Jürgen Habel (CSU) äußerte sich damals unmissverständlich: "Wir treten geschlossen ein für Toleranz und für die Werte, die in unserer Verfassung verankert sind. Die Meinungsfreiheit in einer Demokratie hat allerdings auch Grenzen. Wir stellen uns aktiv gegen Menschen und Gruppierungen, die diese Grenzen überschreiten."

Aktuell nun haben die Schüler des Gymnasiums, der staatlichen Realschule, der Mittel- und der Grundschule sowie ihre Lehrkräfte die Idee entwickelt, einen Benefizlauf für Toleranz durch die Innenstadt Langenzenns zu veranstalten. Sie engagieren sich im Netzwerk "Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage". Gerechnet wird mit 1200 Schülern plus Eltern und Zuschauern. Auch die Stadträte sollten als Demokratie-Botschafter dahinterstehen, bat Melanie Plevka (SPD) in der Sitzung am Donnerstagabend. Die Einzelhändler in der Innenstadt sollen ebenso eingebunden werden. Die Hauptverkehrsadern müssen für den Lauf selbstredend komplett gesperrt werden.

An diesem Punkt sah 2. Bürgermeister Erich Ammon (Freie Wähler) Probleme. Natürlich sei die Aktion ohne Einschränkung begrüßenswert. Doch der Termin an einem Brückentag nach Christi Himmelfahrt dürfte wegen der Vollsperrung "nicht nur viel Aufmerksamkeit erregen, sondern uns auch viel Ärger einbringen". Darüber wollen die Stadträte noch intensiv beraten.

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