Laubendorf: Bahn kündigt Schranke und Lichtsignal an

24.9.2017, 10:00 Uhr
Immer wieder Schauplatz von Unfällen: Der Bahnübergang im Osten von Laubendorf soll nun doch mit Schranke und Lichtsignal abgesichert werden.

© Thomas Scherer Immer wieder Schauplatz von Unfällen: Der Bahnübergang im Osten von Laubendorf soll nun doch mit Schranke und Lichtsignal abgesichert werden.

Auf FN-Nachfrage versicherte ein DB-Sprecher, sein Unternehmen plane, den bisher nur mit einem Andreaskreuz gesicherten Übergang an der Straße nach Lohe mit Schranke und Lichtsignal auszustatten. Parallel sei die Auflassung des zweiten Laubendorfer Übergangs angedacht.

Der Sprecher betonte, Stadt, Bund und Bahn, die letztlich je ein Drittel der Kosten tragen, hätten sich auf die Nachrüstung geeinigt, obwohl diese nach den Vorgaben der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung an sich nicht nötig sei. Wie aufwändig ein Bahnübergang abgesichert wird, hängt demnach davon ab, ob es sich um eine Haupt- oder Nebenstrecke handelt, wie schnell die Züge dort fahren und wie viele Fahrzeuge auf der kreuzenden Straße unterwegs sind.

Die Zenngrundlinie zwischen Siegelsdorf und Markt Erlbach ist eine Nebenstrecke, auf der pro Stunde etwa zwei Züge mit bis zu 60 Stundenkilometern pendeln. Der Laubendorfer Übergang gilt als gut einsehbar. Wie berichtet, setzen sich Bürger und Politiker seit Jahren für eine bessere Absicherung der Laubendorfer Kreuzungsstelle ein, weil es dort immer wieder zu schweren, auch tödlichen Unfällen kam. Bisher vergeblich. Noch Anfang 2016 erteilte ein DB-Sprecher einer Nachrüstung von Übergängen auf der Strecke der Zenngrundbahn eine Absage. Monate später war dann in einem Schreiben des DB-Konzernbevollmächtigten für den Freistaat, Klaus-Dieter Josel, von "Priorisierung" die Rede und einer geplanten Umsetzung 2019, so der CSU-Landtagsabgeordnete Hans Herold. Das ist offenbar vom Tisch. "2019 ist für Laubendorf unrealistisch", hieß es auf Nachfrage aus München.

Der DB-Sprecher erklärte, es werde Veränderungen an mehreren der insgesamt acht Bahnübergänge (darunter auch einer, der nur einen Feldweg kreuzt) auf Langenzenner Gebiet geben, zunächst aber nicht in Laubendorf. "Priorität eins" habe der bereits beschrankte Übergang am Raindorfer Weg im Osten der Stadt. Er soll verbreitert werden, einen separaten Fußgängerüberweg bekommen und die Straße eine andere Kurvenführung. "In den nächsten Monaten" lege man los. Priorität zwei hätten dann "kleinere Nachbesserungen" an vier weiteren Bahnübergängen.

Auf die Frage, warum Maßnahmen in Laubendorf ganz unten auf der Agenda stehen, verwies der Sprecher auf das bei der Umwandlung in einen technisch gesicherten Bahnübergang erforderliche Planfeststellungsverfahren. In den anderen Fällen sei das nicht nötig.

Die Einrichtung einer Schrankenanlage kostet laut Bahn mindestens eine halbe Million Euro. Wenn es eines Tages so weit ist, bekommt Laubendorf den Angaben zufolge Halbschranken, die ein Auto nicht "einsperren" sowie ein Signal mit gelbem und rotem Standlicht.

Das rote Blinklicht, so der Sprecher, komme bei Neuinstallationen nicht mehr zum Einsatz. Denn: Viele Verkehrsteilnehmer glauben, es entspreche dem Gelb der Ampel und fahren weiter. Dabei bedeutet rotes Blinken am Bahnübergang: Stopp, stehenbleiben.

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