Laubendorfer FFW wartet fünf Jahre

10.12.2017, 12:00 Uhr
Laubendorfer FFW wartet fünf Jahre

© Heinz Wraneschitz

"Nach fünf Jahren Warten ist die Moral der Wehr am Boden", sagte Stadträtin Anni Schlager (CSU) aus dem Vorort Laubendorf. "Die Glaubwürdigkeit der Stadträte leidet." Und Manfred Durlak, Fraktionsvorsitzender der Christsozialen, bekräftigte: "Wir sind in der Verpflichtung, denn wir eiern schon sehr lange herum. Dass die Sache so teuer kommt, liegt an unseren Vorgängern im Stadtrat, die den Bau des Feuerwehrhauses, so wie es heute steht, genehmigt haben."

Auf dem Parkplatz wäre zwar genug Raum für einen Transporter-Stellplatz für ein zusätzliches Feuerwehr-Fahrzeug — in Form einer großen Einzelgarage mit Satteldach und Fassade mit Holzverschalung und einem Sicherheitsstreifen rund um den Wagen. Doch die Kosten von 225 000 Euro für eine solche "Fertiggarage" lassen nicht nur Bürgermeister Jürgen Habel (CSU) den Kopf schütteln.

Hintergrund: Für die FFW Laubendorf ist im Jahr 2011 ein Löschfahrzeug mit Atemschutz angeschafft worden. Wer ein solches Vehikel für den Brandschutz besitzt, kann seit 2012 ein zweites Fahrzeug, nämlich einen Mannschaftstransportwagen, kaufen und dafür Fördergeld bekommen, so die Information von Kreisbrandrat Dieter Marx. Der Haken dabei: Ein solcher Transporter muss nach den Vorschriften des gesetzlichen Unfallversicherers ordnungsgemäß untergebracht sein, und dafür ist im alten Feuerwehr-Gerätehaus kein Platz.

Wegen der enormen Kosten einer Fertiggarage hat die Stadt nach Alternativen gesucht. Ins Gespräch gebracht wurden die Laubendorfer Hans-Sachs-Scheune und die Maschinenhalle. Aber beide sind laut Regierung von Mittelfranken zu weit vom eigentlichen FFW-Haus entfernt.

Aktuell bot sich nach Besichtigungen dennoch eine Lösung an: Die Scheune der Hans-Sachs-Spielgruppe Langenzenn am Altbachweg, etwa 85 Meter vom Feuerwehrhaus entfernt, kommt laut Bürgermeister Habel in Frage. Baurechtliche Prüfungen müssen aber erst noch durchgeführt werden. Dritter Bürgermeister Klaus Roscher (SPD), in Personalunion Chef der Hans-Sachs-Spieler, betonte, dass die Scheune umgebaut werden müsste; auch der Kreisbrandrat kann sich das vorstellen.

Fehler im Protokoll

Habel und die CSU wollten nun einen Beschluss herbeiführen, der den Verwaltungs- und Finanzausschuss des Stadtrates nach den Prüfungen noch im Dezember ermächtigt hätte, den Kauf der Scheune oder aber den Neubau der teuren Garage abzusegnen — je nachdem.

Doch da spielten die anderen Parteien nicht mit. Sie wollen sich selbst ein Bild machen. Lena Goos und Christian Sieber von der SPD argumentierten, jetzt könne man auch noch bis zur Januar-Sitzung des Gesamt-Stadtrats warten und den Fall gründlich prüfen. Der Beschluss wurde also mit 14 zu zehn Stimmen vertagt. Klaus Roscher und Roland Schönfelder (SPD) monierten auch noch, dass in einem früheren Protokoll fälschlich vermerkt worden ist, die Stadträte hätten dem Neubau einer Garage bereits zugestimmt.

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