Lebhafte Debatte um den Cadolzburger Verkehr

13.11.2018, 13:00 Uhr
Lebhafte Debatte um den Cadolzburger Verkehr

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Zuerst streifte Landrat Matthias Dießl unter anderem auch Verkehrsfragen und entfachte damit eine lebhafte Debatte. Insbesondere ein Modellprojekt längs der Hauptstraße (wir berichteten) führte zu kontroversen Wortmeldungen: Vom Rathaus bis zur Steinbacher Straße soll zeitweise eine Tempo-30-Zone entstehen, um festzustellen, ob dieser Abschnitt vermehrt von Fahrradfahrern genutzt wird. Argumente pro ("Vielleicht kann man das Auto mal stehen lassen") und contra ("Ausweichverkehr in den Nachbarstraßen") Modellversuch lösten sich ab. Außerdem gab es etliche Anregungen. So sei wichtig, dass die Einhaltung von Tempo 30 auch kontrolliert wird. Außerdem kam die Idee, zu prüfen, ob bei verlangsamter Geschwindigkeit auch weniger Unfälle geschehen. Dann müsse das Limit dauerhaft eingeführt werden. "Wir sehen es bei jeder Bürgerversammlung, Verkehr ist in Cadolzburg immer ein Thema", fasste der Bürgermeister zusammen.

Auch auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ging Landrat Dießl ein, speziell auf die Vereinfachung der Tarifzonen im Landkreis ab 1. Dezember.

Nachdem Obst eine knappe Stunde über Kommunales referiert hatte, gab es gegen 22 Uhr für die Bürger die Gelegenheit, sich zu Wort zu melden. Und das taten sie ebenfalls vor allem zum Verkehr.

Ein Bürger monierte die Bushaltestelle am Aussichtsturm: Täglich habe er dadurch knapp 60 Busse vor seiner Haustür. Diese ließen zudem oft ihre Motoren lange laufen, im Sommer mit Verweis auf die Klimaanlage, im Winter wegen der Heizung. "Wo ist denn das lebenswerte Cadolzburg?" fragt er.

"Die Kinder können im Sommer nicht in einen Bus einsteigen, der 40 Grad heiß ist", entgegnete ihm Obst und erklärte, dass Haltestellen zentral liegen müssen, nicht am Ortsrand. "Gemeinde ist ein Miteinander", sagte der Bürgermeister. Man könne nicht einerseits den Ausbau des ÖPNV fordern, andererseits aber die Busse verbannen wollen. Der Bus auf der Linie 126 sei ein "Geisterbus", lautete eine weiterer Vorwurf, da er meist ohne Insassen fahre. "Wenn keiner mitfährt, wird er abgeschafft", kündigte Obst an, wies aber auch darauf hin, dass die Linie auf Wunsch der Bürger installiert wurde.

Verteidigen musste Obst den Ankauf des Sparkassengebäudes durch die Gemeinde. Der Platz sei für die Verwaltung nötig, argumentierte er, so spare man einen Anbau am Rathaus. Auch für das Jugendrotkreuz und das Jugendzentrum brauche man die Räume, ein Aufrüsten der alten gemäß aktueller Brandschutzbestimmungen wäre teuer geworden, das Gebäude aber immer noch marode geblieben.

1 Kommentar