Leihgaben retteten Obermichelbacher Ausstellung

OBERMICHELBACH - Die Krippenausstellung in Obermichelbach sollte zeigen, welche Schätze die Familien bei sich zuhause haben. Doch die Resonanz war eher bescheiden. Für die eintägige Ausstellung stellten die Obermichelbacher nur zwei große und zwei kleine Krippen zur Verfügung. Organisatorin Marga Schwender, die zugleich Seniorenratsvorsitzende ist, holte sich deshalb Unterstützung vom Verein Nürnberger Krippenfreunde, der in Fürth ansässig ist, und trotz weiterer Verpflichtungen aushelfen konnte.

Adventsstimmung im Dorfgemeinschaftshaus. Nicht nur die weihnachtlichen Szenerien waren zu bestaunen, auch Rauschgoldengel glitzerten und Kerzen verbreiteten mildes Licht.

Die große Gästeschar freute sich über Wurzelkrippen aus Naturmaterialien, wobei Zweige, Holz, Rinde, Moos und Steine dekorativ verarbeitet wurden. Für kleine Exemplare reichte als Untergrund sogar nur eine Baumscheibe. Große standen auf Spanplatten. Mit Mini-Schindeln oder Ziegeln waren die Dächer gedeckt und mit Heu oder Moos belegt. Manch eine Tür oder ein Fensterladen waren in Kleinarbeit originalgetreu nachgebaut.

Auch die Variante der Schneekrippe kam gut an. Diese strahlten weiß. Sie werden mit Gips überzogen und mit Kunstschnee verziert.

Hinzu gesellten sich prächtige orientalische Krippen in Ockertönen, deren Figuren passende prunkvolle Kleidung trugen. Die Heiligen Drei Könige kommen mit dem Turban auf dem Kopf daher und die Hirten tragen lange Gewänder, um an das Geburtsland Jesu zu erinnern.

So viele Details gab es zu entdecken, vom Brunnen bis zur Viehtränke, dass besonders die Kinder sich gar nicht satt sehen konnten. Alles war tatsächlich selbst entworfen und gebaut: Für kleine Krippen von etwa zehn Zentimetern Größe hatten die Bastler vielleicht eine Stunde gebraucht, für ein großes Werk von einem Meter manchmal fast 100 Stunden investiert.

Alpenländische oder Fachwerk-Krippen hatte der Verein nicht mitgebracht. Dafür aber hatte ein Obermichelbacher Bürger seine herrlich klassische Variante ausgeliehen. Sein prachtvolles Exemplar erregte besonderes Aufsehen.

Nicht kommerziell

„Die Ausstellung wurde sehr kurzfristig vereinbart, aber wir haben gerne ausgeholfen, um das Krippen-Brauchtum zu erhalten. Vor allem der nicht kommerzielle Aspekt des Obermichelbacher Adventsmarktes, den die Bürger ehrenamtlich auf die Beine stellen, gefällt uns gut“, erklärt Klaus Gebhardt aus Langenzenn, Vorsitzender der Krippenfreunde. „Eine sehr schöne, gelungene Ausstellung“, resümiert auch Organisatorin Marga Schwender. Künftig sind weitere Kooperationen mit den Krippenfreunden geplant, damit es auch in den nächsten Jahren solche Ausstellungen gibt.