Liebe Genossen!

6.3.2015, 10:41 Uhr

Helmut Schmidt, Uraltkanzler, Orakeldarsteller und „alter Lump“ (Franz Josef Strauß über den Kontrahenten), hat schon wieder ein Buch geschrieben, ein Werk der großen Beichten. „Ich bin in der SPD“ meinen wir jetzt allerdings nicht, auch nicht „Ich suchte mal einen Tag lang mein Feuerzeug“, sondern — ach, Sie wissen es eh. Und nun ist natürlich die spannende Frage: Wer ist jene Frau, die Schmidt Schnauze (96) „Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre“ — mei, so präzis kann man sich unmöglich an alles erinnern — ins Finale einziehen ließ und mit einer Rose bedachte, obgleich er nicht Junggeselle war? Tja. Nur so viel verrät Schmidt: Genossin war sie auch.

Blumenfreundin und Gattin Loki war gewiss not amused. Doch sie dürfte gewusst haben, dass der untreue Helmut mit heimlichen Besuchen Erfahrung hatte. Schon vor vielen Jahren erzählte Schmidt, dass sein ärgster Widersacher Strauß ihn jenseits aller Sozen-Fresserei auf der persönlichen Ebene schätzte — und umgekehrt. „Er pflegte durch den Garten des Bundespräsidenten zu mir zu kommen, und kein Journalist hat es gemerkt.“ So war das damals in Bonn: Die Pressemeute im Tiefschlaf, fast alle Beckenböden im Lot.

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