Lohn-Lücke im Lehrerberuf

14.11.2018, 21:00 Uhr
Eine bessere Bezahlung für Pädagogen fordert die Bildungsgewerkschaft GEW.

© Claudia Lehner Eine bessere Bezahlung für Pädagogen fordert die Bildungsgewerkschaft GEW.

Den Equal Pay Day kennt man eigentlich aus einem anderen Zusammenhang: Der internationale Aktionstag macht auf Entgelt-Unterschiede bei Männern und Frauen aufmerksam. In Deutschland fiel er heute auf den 18. März. Er gibt den Zeitpunkt im Jahr an, bis zu dem Frauen gewissermaßen umsonst arbeiten, während Männer ab 1. Januar bezahlt werden.

Die GEW weist auf eine andere Lohn-Lücke hin: Trotz gleichwertiger Arbeit, so heißt es in einer Pressemitteilung, erhielten Grund- und Mittelschullehrkräfte in Bayern weniger Gehalt als die Lehrer in den anderen Schularten. Der 14. November markiere heuer den Tag, ab dem sie also bis zum Ende des Kalenderjahres unentgeltlich arbeiten – gemessen an der Besoldung in A 13 bei Lehrerinnen und Lehrern an Gymnasien, Realschulen, Berufsschulen sowie Sonderpädagogen.

Die Gewerkschaft fordert daher bundesweit eine Anhebung der Eingangsbesoldung auf A 13, für Tarifbeschäftigte auf E 13. "Es kann nicht sein, dass die Kolleginnen an den Grund- und Mittelschulen eine höhere Zahl an Unterrichtsstunden leisten müssen und auch noch weniger bezahlt bekommen", so Martina Borgendale, stellvertretende Vorsitzende der GEW Bayern. "Auch an Bayerns Grundschulen gilt leider immer noch, dass ,typische‘ Frauenberufe im Schnitt schlechter bezahlt werden", sagt Kathrin Frieser aus dem Landesvorstand der GEW. Dabei würden im Grundschulbereich Grundsteine für den schulischen Erfolg gelegt

Hubert Aiwanger, seit kurzem stellvertretender Ministerpräsident, habe vor der Wahl die Eingangsbesoldung A 13 auch für Grund- und Mittelschullehrkräfte gefordert. Im Koalitionsvertrag aber sei dies nicht enthalten, so die GEW. "Hier stehen die Freien Wähler im Wort."

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