Ludwig-Erhard-Schule: Mit Schockbildern zur Sanierung

22.3.2017, 06:00 Uhr
Ludwig-Erhard-Schule: Mit Schockbildern zur Sanierung

© Archivfoto: Johnston

Der eine nannte die Bilder "unsäglich", die andere "bestürzend". Mit einem Vortrag über den Zustand seines Schulgebäudes löste Ortwin Mihatsch im Sitzungssaal des Rathauses Fassungslosigkeit aus.

Der Leiter der Staatlichen Berufsschule Ludwig Erhard kämpft schon seit mehreren Jahren für eine Generalsanierung am Standort Theresienstraße – oder gleich für einen Abriss mit anschließendem Neubau.

Dass Mihatsch sein Anliegen nun direkt vor den Stadträten im Rathaus vorbringen durfte, hatte ihm der städtische Wirtschaftsbeirat ermöglicht, in dem unter anderem Vertreter aus Handel, Industrie und Handwerk sitzen. In der Berufsschule II wird der kaufmännische Nachwuchs ausgebildet, für den Wirtschaftsbeirat hat die Sanierung der Schule daher "höchste Priorität".

Schulleiter Mihatsch untermauerte das mit ausgewählten Fotos von maroden Fenstern, Heizungen, Decken oder Toiletten. Sie führten den Zustand des Gebäudes besonders drastisch vor Augen. "Bleiben Sie da dran, nicht dass das Projekt nochmal verschoben wird", ermahnte Klaus Hunneshagen, Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats, die Verantwortlichen im Rathaus.

Warten auf Ansbach

"Ich bin oft vor Ort, ich kenne die Zustände", entgegnete Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun. Die Planungen, die LES fit für die Zukunft zu machen, laufen bereits. Braun zufolge hat das Rathaus im Februar vor einem Jahr – in Absprache mit der Berufsschule – ein Raumprogramm in Ansbach eingereicht, das die Regierung von Mittelfranken als Aufsichtsbehörde genehmigen muss. "Das ist die Grundlage für alle weiteren Schritte, zum Beispiel für die Auftragsvergabe an einen Architekten", sagte Braun. In einigen Wochen, zu Ostern, erwartet man im Rathaus die Antwort der Regierung. Dann ist klar, in welchem Umfang der Freistaat die Maßnahme fördern wird. Die Stadt Fürth hält 2018 und 2019 mehrere hunderttausend Euro für Planungskosten bereit. 2020 sind dann fünf Millionen Euro, ein Jahr später weitere drei Millionen für die Baumaßnahme eingeplant. Mit der Frage "Sanierung oder Neubau?" werde man sich erst nach dem grundsätzlichen Okay der Regierung befassen können.

Für die Stadt werden marode Schulen einmal mehr zum Kraftakt. Wie berichtet, muss das Rathaus in den nächsten Jahren hohe Millionensummen für das Helene-Lange- und das Schliemann-Gymnasium sowie für die Mittelschule Gustav Schickedanz ausgeben. In Sachen LES will man sich Schritt für Schritt herantasten.

"Auch wenn es etwas dauert, alle Zeichen stehen auf Realisierung", versprach Bürgermeister Braun, und OB Thomas Jung ergänzte: "Der nächste Schritt ist jetzt die Post aus Ansbach."

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