Marode Brücke: Keine Züge zwischen Fürth und Bamberg

15.3.2012, 18:00 Uhr
Marode Brücke: Keine Züge zwischen Fürth und Bamberg

© Aslanidis

Reisende von Nürnberg Hauptbahnhof werden angewiesen, mit der U1 bis Fürth Hauptbahnhof zu fahren. Vom Fürther Hauptbahnhof bis Vach sind Busse im Einsatz. Ab Vach kann wieder auf den Schienenverkehr umgestiegen werden, dort fährt weiterhin die S-Bahn.

Am Donnerstagmittag hat die Stadt Fürth die Deutsche Bahn über bauliche Probleme an der Brücke in Nähe des FSV Stadeln informiert, die über die Strecke Fürth-Bamberg führt. Die Bahn hat daraufhin den Abschnitt für den Zugverkehr gesperrt. Ab 13.30 Uhr ging auf einer der belastetsten Strecken in Bayern nichts mehr. Sowohl die S-Bahn-Linie 1 (Hartmannshof—Bamberg) als auch die ICE-Verbindung Nürnberg—Berlin musste unterbrochen werden, ebenso der Regional- und Güterzugverkehr.

„Das bringt bayern- und deutschlandweit ziemlich viel durcheinander“, sagte ein Bahnsprecher in München. Um mit den Auswirkungen fertig zu werden, wurde ein Krisenstab gebildet. Die ICE-Züge von und nach Berlin wurden großräumig umgeleitet. Die S-Bahn-Linie 1 verkehrte nur zwischen Bamberg und Vach sowie zwischen Hartmannshof und Nürnberg Hauptbahnhof. Die Regionalexpress-Züge fuhren nur nördlich von Bamberg. Reisende mussten auf Ersatzbusse umsteigen.

Vertreter der Stadt Fürth, die für die Brücke zuständig ist, und der Bahn waren bemüht, eine Lösung zu finden. Die Bahn wird in Abstimmung mit der Stadt die Reparaturarbeiten vornehmen. Sie wird ein Bauteil, das zu platzen droht, mit einer Stahl-Ummantelung verstärken. Im Laufe der Nacht sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Am Freitag sollen die Züge wieder planmäßig fahren.

Die altersschwache, schwer geschädigte Brücke war im November mit einem "Korsett" versehen worden, um wenigstens eine Last von 3,5 Tonnen tragen zu können. Seit Dezember galt eine Einbahnstraßenregelung, damit dieses Gewicht nicht überschritten wird. Autos durften die Brücke nur noch in Richtung FSV-Sportanlage befahren. Bei Schnee und Eis sollte das Bauwerk sogar mit Hilfe einer Schranke komplett gesperrt werden, um zu verhindern, dass schwere Fahrzeuge des Winterdiensts darüber rollen.

Im Juni soll die Brücke, wie seit längerem geplant, eine Notunterstützung erhalten, dank der die Traglast wieder auf 7,5 Tonnen steigen soll. Nach der Sperrung ist sie vorerst auch für Fahrradfahrer und Fußgänger nicht passierbar.

Für Aufregung hat die Sperrung der Brücke beim FSV Stadeln gesorgt: Am Samstag (15 Uhr) soll hier das Bezirksoberliga-Derby gegen den ASV Vach über die Bühne gehen, zu dem rund 800 Besucher erwartet werden. Das Spiel findet wie geplant statt. Die Umleitung zum Sportplatz ist nach Angaben der Stadt ausgeschildert. Sie führt von Vach kommend über die Stadelner Hauptstraße, die Erlanger Straße, die Seeackerstraße und die Kronacher Straße.

4 Kommentare