Mauswiesel hält Tierschützer in Fürth auf Trab

29.5.2015, 16:00 Uhr
Mauswiesel hält Tierschützer in Fürth auf Trab

© Foto: Anestis Aslanidis

Olivia hatte Glück. Der Hund einer Fürther Familie fand das erst kurz zuvor geborene Tierchen auf der Terrasse und bellte. Das schreckte die Halter auf, die das noch blinde und taube Etwas ins Fürther Tierschutzhaus brachten. „Wir wussten anfangs gar nicht, was das ist“, erzählt Mitarbeiterin Sabine Kramer-David. Nach etwas Recherche im Internet stand fest: Es ist ein Mauswiesel, erst knapp eine Woche alt.

Seit gut 14 Tagen ist das Weibchen, das anfangs fälschlicherweise Popeye genannt wurde, nun in guter Obhut und gedeiht prächtig. Sie hätten selten ein Tier gesehen, das so viel fresse und deshalb auch so schnell wachse, berichten die Ersatzmütter. „Die Aufzugsmilch hat es ganz schnell verschmäht, den Brei auch“, sagt Gabriele Specht. „Wir haben ihm dann eine Babymaus gegeben.“ Ehe sie sich versahen, war auch die verputzt, mittlerweile verschlingt Olivia täglich bis zu zehn der kleinen hautfarbenen Mäuse.

Und ist damit bestens gewappnet für das Leben draußen, wo sich das „kleinste aller Raubtiere“ mit seinen maximal 50 Zentimetern vor allem von anderem Kleinvieh ernährt. In zwei Wochen etwa werde das Mauswiesel „ortsgebunden ausgewildert“, erklärt Kramer-David. Das Tier kommt dann in ein Freigehege, kann schon etwas Erfahrung in der Natur sammeln, bekommt aber noch Futter, bis es „irgendwann weg ist“. Zu tun gibt es im weitläufigen Haus auf der Stadelner Hard auch danach noch genug. Eine Ziege, ein Hängebauchschwein und etwa 100 weitere Tiere leben derzeit dort. Darunter auch knapp 30 Katzen, die nicht mehr vermittelbar sind – weil sie krank, zu alt oder nicht sauber sind. „Die finden hier dauerhaft ein neues Zuhause“, sagt Mitarbeiterin Specht. „Aber das kostet natürlich auch.“

Denn nicht nur das Futter, auch die Tierarztkosten muss der Verein aus eigenen Mitteln bezahlen. Die kommen lediglich über Mitgliedsbeiträge und Spenden zusammen, reichen allerdings kaum aus. Deshalb freuen sich die Beschäftigten, aber auch die Bewohner jederzeit über neue Mitstreiter und Förderer. Am einfachsten geht das über ein spezielles Spenden-Telefon. Pro Anruf unter 0900 – 17 65 911 gehen fünf Euro an das Tierschutzhaus.

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