Mehr Einbrüche in Bayerns sicherster Großstadt

19.3.2015, 13:15 Uhr
148 Wohnungseinbrüche wurden 2014 in Fürth erfasst, 59 Prozent mehr als 2013 (93). (Symbolbild)

© Colourbox 148 Wohnungseinbrüche wurden 2014 in Fürth erfasst, 59 Prozent mehr als 2013 (93). (Symbolbild)

Ausschlaggebend für die Statistik ist die so genannte Häufigkeitszahl pro 100.000 Einwohner. 2014 lag sie in Fürth bei 5266 Fällen und damit auf dem niedrigsten Wert aller bayerischen großstädte. Im Vergleich zu 2013 bedeutet das einen Rückgang um 6,8 Prozent. Fürths Polizeichef Peter Messing spricht überdies von der "niedrigsten Häufigkeitszahl in diesem Jahrtausend", schränkt aber zugleich ein: Bei 5266 Straftaten sei jede einzelne eine zuviel. "Wir leben nicht im Paradies." Die Aufklärungsquote liegt bei 67,5 Prozent.

In der Rubrik "Straftaten gegen das Leben" listet die Fürther Statistik für 2014 einen einzigen Fall auf. Es handelt sich laut Messing um ein Beziehungsdrama, in dem die Staatsanwaltschaft wegen Totschlags ermittelt. Zurückgegangen sind die so genannten Rohheitsdelikten (Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung), und zwar von 926 auf 891, also um 3,8 Prozent. Fürth liegt damit landes- und bundesweit im Trend.

Eine beachtliche Steigerung registriert die Polizei bei den Wohnungseinbrüchen, dies allerdings ausgehend von eher niedrigem Niveau. 148 Wohnungseinbrüche wurden 2014 erfasst, 59 Prozent mehr als 2013 (93). Messing zufolge deutet vieles darauf hin, dass hier ganz unterschiedliche Täter(gruppen) am Werk sind: sowohl überörtliche Banden, als auch örtliche Einzeltäter. Er bittet darum, Verdächtiges der Polizei sofort zu melden und weist auf die Kripo-Beratungsstelle hin, die Privatpersonen, aber auch Geschäftsleute an Ort und Stelle darüber informiert, wie sie ihr Eigentum am besten schützen können.

Auch auf verstärkte Polizeikontrollen führt Messing die erhebliche Zunahme von Drogendelikten im Stadtgebiet Fürth zurück: Hatten es die Beamten 2013 noch mit 291 Fällen zu tun, so waren es 2014 386 (+33%). Ein leichter Rückgang wiederum ist bei Diebstählen aller Art zu beobachten, und zwar von 2546 (2013) auf 2418 (2014). Ein Klassiker nach Darstellung des Polizeichefs: Frauen lassen ihre Handtaschen im Auto liegen, der Dieb schlendert am Wagen vorbei, schlägt die Scheibe ein und nimmt die Tasche mit. Leicht rückläufig ist in Fürth die Zahl der Fahrraddiebstähle (361 statt 374), sehr hoch aber die Aufklärungsquote:

Fast jedes dritte Rad kehrt zurück zu seinem Besitzer. "Damit sind wir bundesweit in der Spitzengruppe", schwärmt Messing und erklärt das auch damit, dass es in seiner Behörde einen speziellen Fahrrad-Sachbearbeiter gebe.

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