Menschen, die oft auch an andere denken

11.2.2015, 13:00 Uhr
Menschen, die oft auch an andere denken

© Müller

Insgesamt 41 Ehrennadeln verlieh der Landrat in den Kategorien Bronze (für 20-jähriges ehrenamtliches Engagement), Silber (30 Jahre) und Gold (40 Jahre). Die Geehrten sind in den unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen aktiv — von Sport über Musik, in Kirchen und Sozialverbänden, bei Feuerwehren oder in der Heimat- und Brauchtumspflege

„Das Ehrenamt ist Ausdruck einer Gesellschaft, in der man nicht nur an sich denkt, sondern seine Zeit und Arbeitsleistung kostenlos einbringt, um anderen zu helfen und so das Miteinander noch lebens- und liebenswerter zu gestalten – etwas, das unseren Landkreis besonders auszeichnet“, sagte Matthias Dießl in seiner Rede.

Der Kreistag hatte auf seine Initiative hin bereits im Jahr 2013 eine Satzung zur Würdigung des ehrenamtlichen Engagements im Landkreis Fürth verabschiedet, die einen jährlichen Ehrenabend vorsieht. Nachdem in Folge der Anfechtung der Kreistagswahl im vergangenen Jahr auch der Verleihungsbeirat vorübergehend nicht im Amt war, wurden die Ehrungen auf Januar dieses Jahres verschoben.

Die Auszeichnung „Junger Held” ging an Maximilian Pöll aus Wachendorf. Der 19-Jährige ist seit 2002 Mitglied in der Judoabteilung des TSV. Bereits seit er elf Jahre alt ist, unterstützt er den Trainer. 2008 machte er die Ausbildung zum Club-Assistenten der Bayerischen Sportjugend. Im gleichen Jahr absolvierte er die Trainerassistenten-Ausbildung. Seit 2011 führt er eigenständig Übungsleiterstunden durch. Ein Jahr später kam dann das Ferientraining für Erwachsene dazu, außerdem die Trainingsgruppe für leistungs- und wettkampforientierte Judoka im Jugendbereich. Pöll begleitet immer wieder Jugendliche als Trainer und Betreuer zu Turnieren und ist seit 2012 auch Jugendvertreter. Zusätzlich leitet er eine wöchentliche Trainingseinheit „Techniktraining/ Fitness“ für Mitglieder ab zwölf Jahren.

Einsatz im Hintergrund

Nebenbei engagiert sich der junge Mann auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Egersdorf-Wachendorf. Nach der Zeit bei der Jugendfeuerwehr absolvierte er 2011 die Ausbildung zum Truppmann und ist mittlerweile im aktiven Feuerwehrdienst tätig.

Oft arbeiten Ehrenamtliche im Hintergrund. „Man sieht sie nicht, aber ohne sie würde vieles nicht gehen. Für diese Personen haben wir die Auszeichnung ,Stiller Held‘ eingeführt“, erklärte der Landrat. An diesem Abend wurde eine Frau mit dem Titel bedacht: Dorothea Hammer aus Cadolzburg.

Sie engagiert sich bereits seit 1980 rund um den Cadolzburger Aussichtsturm. Ohne großes Aufsehen kümmert sie sich darum, dass das Bauwerk allen zugänglich ist. Morgens sperrt sie den „Bleistift“ auf, bei Einbruch der Dunkelheit wieder ab. Manchmal lassen Besucher etwas liegen. Dass diese Fundsachen ihren Besitzer wiederfinden, ist ebenfalls dem Einsatz von Dorothea Hammer zu verdanken. Wenn Gäste einmal auf dem Turm eingeschlossen werden, was durchaus schon vorgekommen ist, sorgt ein Hinweisschild mit Dorothea Hammers Telefonnummer dafür, dass keiner in dem historischen Bau übernachten muss.

Neben den Auszeichnungen erhielten Maximilian Pöll und Dorothea Hammer einen von der Sparkasse Fürth gespendeten Scheck in Höhe von je 500 Euro, der einem von den Preisträgern benannten wohltätigen Zweck zugute kommt.

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