Millionen-Minus: Bibertbad braucht hohen Zuschuss

11.1.2018, 06:00 Uhr
Das Bibertbad wurde saniert. Nun hofft man in Zirndorf, dass sich die Besucherzahlen wieder "einpendeln".

© Hans-Joachim Winckler Das Bibertbad wurde saniert. Nun hofft man in Zirndorf, dass sich die Besucherzahlen wieder "einpendeln".

Dass ihn der Jahresfehlbetrag nicht besonders überrascht habe, betonte der Wirtschaftsprüfer Karl-Heinz Schenker. Er hatte den Jahresabschluss des Bades für das Geschäftsjahr 2016 in der jüngsten Stadtratssitzung vorgestellt. 2017 und 2018 wird das Defizit voraussichtlich auf rund 2,3 Millionen Euro steigen.

"Ich kenne kein kommunal betriebenes Bad, das ohne Dauerdefizit auskommt", sagte er. Nachdem es lange geschlossen war, müsse sich die Besucherzahl erst wieder einpendeln, das brauche seine Zeit. Bevor die Einrichtung wegen der Sanierung schließen musste, lag die Zahl der Gäste bei rund 144.000 jährlich. 2016 seien immerhin schon wieder rund 84.000 Besucher gekommen.

Über den Wirtschaftsplan des Bibertbades für das Jahr 2018 wurde rege diskutiert. "Ich hoffe auf einen Weg der Besserung, und dass sich das Defizit reduziert", sagte Wolfram Schaa (Bündnis 90/Die Grünen). Vor allem die hohen Verluste bei der Sauna seien bedrückend. Wenig froh stimmten ihn auch die Zahlen bezüglich des Energieverbrauchs. Letztlich könne er dem Wirtschaftsplan in der vorgelegten Form nicht zustimmen, betonte Schaa.

Sein Parteikollege Walter Schäfer sah das anders: "Ich gehe davon aus, dass sich das Defizit verringern wird, sobald wieder mehr Besucher ins Bad kommen." Vor allem bei der Gastronomie habe sich in den vergangenen Monaten viel getan.

"Es ist nicht alles Mist"

Dass man dieser eine Chance geben sollte, betonte auch Bürgermeister Thomas Zwingel (SPD). Er erinnerte noch einmal daran, dass der Stadtrat mehrheitlich beschlossen habe, das Bad als kommunalen Betrieb unterhalten zu wollen. Er warnte davor, jetzt die Bremse reinzuhauen und zu sagen, es sei "alles Mist". In die Sauna beispielsweise seien Millionen investiert worden. "Sie jetzt zu schließen, wäre ein Schildbürgerstreich." Man habe ein "wunderbares Bad" und sollte damit aufhören, "alles kaputt zu reden", so Zwingel.

Dass das Defizit weiterhin zu groß sei, befand der CSU-Fraktionsvorsitzende Udo Nürnberger. Er forderte, dass die Bäderleitung nicht nachlassen dürfe, das Minus weiter zu verringern. Dem Wirtschaftsplan 2018 wurde schließlich mit fünf Gegenstimmen zugestimmt.

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