Mit Abschleppwagen gegen Parkplatznot

13.7.2018, 11:00 Uhr
Mit Abschleppwagen gegen Parkplatznot

© Felix Rauh/Stadt Fürth

Im Rathaus laufen immer wieder Beschwerden auf: Nicht angemeldete Autos belegen dauerhaft und widerrechtlich öffentliche Parkplätze. Für Anwohner, aber auch für Unternehmen ist das ein Ärgernis.


Wer steckt dahinter? Meistens sind es Autohändler – und von denen gibt es gerade in der Südstadt viele. Den öffentlichen Raum nutzen sie als Abstellplatz, aber auch als eine Art „Showroom“ für ihre Ware, wie Felix Rauh vom Fürther Tiefbauamt sagt. 


Klar ist: Nicht angemeldet und ohne Nummernschild hat ein Auto im öffentlichen Raum nichts zu suchen. Fallen den Rathausmitarbeitern oder der Polizei Fahrzeuge auf, kleben sie einen roten Punkt daran. Heißt: Das Auto muss entfernt werden, sonst kommt der Abschleppwagen.


Privatpersonen reagieren meist auf diese Warnung, sagt Felix Rauh. Mit den Händlern hingegen entwickle sich regelrecht ein Katz-und-Maus-Spiel: „Das Auto mit dem roten Punkt holen sie zurück in ihren Hof, dafür steht dann aber plötzlich ein anderer abgemeldeter Wagen an derselben Stelle.“ 


Dazu kommen fliegende Händler ohne Standort, die ihre Autos über Online-Plattformen anbieten und sie bis zum Verkauf entlang der Straßen zur Schau stellen. Auch sie parken ihre Fahrzeuge notfalls öfter um, sagt Rauh – gegebenenfalls ein paar Straßen weiter auf die andere Seite der Stadtgrenze. „Da sind wir dann nicht mehr zuständig.“


Rauh zufolge lässt die Stadt dennoch wöchentlich drei bis vier Autos abschleppen. Haben diese Schrottwert, kommen sie gleich in die Presse. Alle anderen landen auf einem Parkplatz, wo sie zwei Monate lang abgeholt werden können. Geschieht das nicht, werden sie online versteigert. 


Wie in dieser Woche schlägt die Stadt dann und wann auch ohne Vorwarnung zu. Abschleppdienste holten im Auftrag des Tiefbauamts 20 Autos ab, schwerpunktmäßig in der Leyher und der Höfener Straße sowie in der Waldstraße. Vier davon wurden von ihren Eigentümern bereits wieder ausgelöst: gegen 275 Euro Abschlepp- und Verwaltungskosten. Rauh geht davon aus, dass sich noch weitere melden werden. Er sieht die Aktion vor allem als einen Schuss vor den Bug, der den Händlern sagen soll: „Wir kommen regelmäßig, auch ohne roten Punkt."

 

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