Mit Sack und Pack durch die Baustelle

„Hau bloß ab, du Stinker!“ -

nein, ein Laufsteg der Friedensbewegung ist der behelfsmäßige hölzerne, superschmale Durchgang entlang der Neue-Mitte-Baustelle in der Breitscheid-Straße nicht. Hier trifft seit vielen Monden aufeinander, was niemals zusammengehört; so auch der Rollator-bewaffnete Senior und ein Vertreter jener Spezies, die bei der Hirn-Tombola leider nicht sofort zum Zuge kam, in Fachkreisen auch „sturer Radfahrer“ genannt.

Einer musste irgendwie am anderen vorbei, der Radler wollte die Aufgabe radelnd meistern statt abzusteigen, doch das klappte nicht. Dem bedrängten Senior schwoll der Kamm, und mit dem eingangs zitierten Satz bewies er: Recht haben heißt noch lange nicht Kinderstube haben. Unser Tipp, wenn Sie wirklich ganz allein und ungestört den Baustellen-Durchgang passieren wollen: Mutieren Sie zur Ein-MannDampfwalze — und dabei helfen ganz vorzüglich die Klamotten, die soeben eine irische Firma auf den Markt geworfen hat. Erfunden wurden die Jacke und das Kleid eigentlich, um Zusatzkosten für Extragepäck im Flugzeug zu sparen. So haben die Dinger sagenhafte 14 Taschen mit Platz für 15 Kilo Gepäck.

Zugegeben, dergestalt vollgestopft werden Sie zwar aussehen wie ein Känguru mit Darmverschlingung. Doch vor ihrem kolossalen Bahn-frei-Auftritt muss garantiert jeder Baugrubenflaneur weichen. Und danach gleich zum Flughafen — bloß abhauen!