Mit Sicherheit mehr Spaß

29.4.2005, 00:00 Uhr

Was wird bei dem Turnier auf dem Schulhof der Zirndorfer Hauptschule von den Schülern verlangt?

Praml: Da ist ein Parcours zu absolvieren, der Gefahrensituationen der Straße spielerisch nachstellt. Geprüft wird zum Beispiel der Spurwechsel oder ob die Kinder beim Anfahren auch nach hinten schauen und Handzeichen geben.

Der Zirndorfer Radwettbewerb feiert 35. Jubiläum. War es schwierig, 1970 für die Idee der Verkehrserziehung zu werben?

Praml: Nein. Die Bedeutung dieser Aktion leuchtete allen sofort ein. Vor allem stiegen Stadt und Schulen gleich mit ins Boot, das ist bis heute ein Grund, warum wir so viele Teilnehmer zählen. Schon beim ersten Turnier beteiligten sich 350 Jungen und Mädchen. Bis heute haben mehr als 5500 Schüler mitgemacht und jetzt kommen oft schon die Kinder von Eltern, die irgendwann hier bereits ihre Runden gedreht haben.

Sie haben die rollenden Trends vom Bonanzarad bis zum Mountainbike mitverfolgt. Sind die Räder nur schicker oder auch sicherer geworden?

Praml: Vor dem Turnier wird auch die Verkehrs- und Betriebssicherheit geprüft und dabei gibt es tatsächlich einen Mängelklassiker: das Rücklicht zum Beispiel. Aber grundsätzlich sind die Räder meistens in Ordnung, schließlich gibt es sonst Fehlerpunkte. Für die Polizei, die diese Überprüfung macht, ist das eine gute Chance, in Kontakt mit den Kindern zu kommen.

Sie haben auch das Jubiläumsturnier diese Woche organisiert. Wer unterstützt Sie?

Praml: Da gibt es sehr viele Helfer. Zum ersten Mal gehörte heuer die Männerrunde des Seniorenforums dazu, die die Punktrichter stellte. So wird sogar noch eine Brücke zwischen Alt und Jung geschlagen. Viele Unternehmer spenden Sachpreise. Ganz engagiert war die 8a der Hauptschule mit ihrem Lehrer Martin Baumgartner.

Dieses Jahr hieß das Motto „Kluge Köpfe schützen sich“. Sind die Helmträger von Anfang an akzeptiert worden?

Praml: Als vor rund sechs Jahren die Ersten mit Helm auftauchten, wurden sie belächelt. Die galten zunächst als Außenseiter. Aber wir haben gesehen, dass dieser Schutz äußerst wichtig ist. Deshalb muss mittlerweile jeder beim Fahrradturnier einen Helm tragen. Und da halten sich auch alle dran, nur die 15- bis 16-Jährigen sagen manchmal: „Wie sieht das denn aus?“. Aber in punkto Kopfschutz sind wir eisern.

Sie sind ADAC-Mitglied seit 1952 und Gründungsmitglied des 1. AMC Zirndorf. Seither haben Sie sich ununterbrochen für die Verkehrssicherheit vor allem von Kindern eingesetzt. Haben Sie überhaupt Zeit und Lust, sich ab und zu selbst aufs Rad zu setzen?

Praml: Aber sicher. Ich radle zum Beispiel mit meinem fünfjährigen Enkel und trage dabei natürlich einen Helm, man will ja Vorbild sein. Ich bin auch lange begeistert Motorrad gefahren. Meine alte Triumph, die ich 1952 gekauft und viele Jahre gefahren habe, steht heute allerdings im Museum Industriekultur.

Interview: SABINE REMPE