Mit süßen Leckereien durch die kalte Jahreszeit

13.9.2015, 09:00 Uhr
Mit süßen Leckereien durch die kalte Jahreszeit

© Foto: Pfrogner

Hausfrauen im klassischen Sinne sind heutzutage eine Seltenheit. Bekommen Sie noch Nachwuchs für Ihren Club?

Irmgard Kleinert: Nein, junge Frauen haben keine Zeit mehr für so etwas. Sie sind ja nahezu alle berufstätig. Für uns ist das zwar einerseits schade, aber andererseits sind wir froh, dass die jungen Frauen qualifiziert sind und Arbeit haben.

Margit Göpfert: Früher hießen wir nur Hausfrauenbund. Das ist eben ein etwas altertümlicher Begriff, mit dem können sich die Jüngeren nicht identifizieren.

Schade, dass Sie Ihre Kompetenzen nicht weitergeben können. Werden Sie manchmal wenigstens gefragt, nach Tipps und Kniffen?

Kleinert: Ja, und wir alten Hasen geben gerne Rezepte oder Kochtipps weiter. Aber grundsätzlich ist es so, dass viele jüngere Leute, egal ob Frauen oder Männer, nicht mehr kochen können, sondern lieber zu fertigen Produkten greifen.

Göpfert: Im Veitsbronner Ferienprogramm bieten wir einen Kochkurs für Kinder an. Auch heuer war er wieder gut besucht. Dabei gibt es immer wieder Kinder, die staunen, dass man einen Pfannkuchenteig aus einzelnen Zutaten anrühren kann und er nicht aus der Packung oder Plastikflasche kommt.

Und zum Pfannkuchen gibt’s für Kinder dann auch bestimmt etwas von Ihren berühmten Marmeladen, oder?

Göpfert: Na ja, unsere Marmeladen-Schätzchen verkaufen wir eigentlich. Regelmäßig stehen wir am Fürther Apfelmarkt, sind beim Raindorfer Herbstzauber dabei und beim Veitsbronner Adventsmarkt.

Kleinert: Unsere Marmeladen gehen weg wie frische Semmeln.

Wie viele Gläser kochen Sie zusammen ein?

Kleinert: 350 bis 400 Gläser dürften schon zusammenkommen. Früher waren wir noch am Stand des DHB gemeinsam mit Erlangen und Nürnberg auf der Consumenta vertreten, da haben wir es auf rund 600 Gläser gebracht, aber das ist uns inzwischen zu viel geworden.

Wie zu hören war, sind auch echte Raritäten in den Gläsern?

Kleinert: Wir haben eine große Sortenvielfalt und probieren immer wieder gerne Neues aus. Von unserem Sponsor Südzucker bekommen wir jedes Jahr viele Rezeptvorschläge zugeschickt, die wir auch in Variationen aufgreifen.

Göpfert: Karotte-Orange wird gerne genommen, aber auch Aprikose-Marzipan. Speziell für den Apfelmarkt machen wir in diesem Jahr Apfel-Minze-Gelee.

Haben Sie ein Lieblingsrezept?

Kleinert: Wenn ich ehrlich bin, ich esse gar nicht so gerne Marmelade, das Kochen macht mir Spaß. Ansonsten sind mir Wurst oder Käse auf einem Brot lieber. Eigentlich verwende ich meine eigene Marmelade nur für meinen Joghurt. Eingerührt gibt das ein ganz anderes Aroma als in einem fertigen Fruchtjoghurt.

Göpfert: Ich nasche gerne Marmelade. Köstlich finde ich Apfel-Mirabellen-Konfitüre.

Verraten Sie das Rezept?

Göpfert: Für etwa sechs Gläser braucht man: je 400 Gramm Äpfel und Mirabellen, ohne Stein, klein geschnitten. Dann die Früchte mit einigen Zweigen Thymian, 200 Milliliter Cidre und Gelierzucker in einen Topf geben. Unter Rühren zum Kochen bringen und mindestens drei Minuten kochen lassen. Dann den Thymian entnehmen und die Masse in Gläser füllen, die schließen und fünf Minuten auf dem Deckel stehen lassen.

Welche Aktivitäten werden in Ihrem Club sonst noch geboten?

Kleinert: Es ist wie überall, wenn es um die Arbeit geht, kommt ein harter Kern von sieben Frauen, bei unseren Freizeitaktivitäten sind aber viele dabei: Ausflüge, gemeinsame Essen, Ostercafé oder Weihnachtsfeier.

Göpfert: Insbesondere die Damenausflüge, heuer waren wir im Spreewald, sind meist ruckzuck ausgebucht.

Kleinert: Gemeinsam stricken wir Strümpfe und Socken für unseren Weihnachtsverkauf. Außerdem schmücken wir den Veitsbronner Osterbrunnen. Immer wieder beteiligen wir uns an der Aktion der Puschendorfer Diakonie und stellen Pakete für Bedürftige in Rumänien zusammen. Früher haben wir noch mehr zusammen gebastelt, aber wir werden halt auch nicht jünger.

Göpfert: Die gesunde Ernährung unserer Kinder liegt uns sehr am Herzen. Deshalb machen wir in Schule und Kindergarten Werbung für Milch und verteilen dort Joghurt. Und auch die Biobrotboxen, also die Mehrwegverpackungen für das Schulvesper, in den neuen ersten Klassen werden von uns mit ausgegeben.

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