Mobilfunkmast in Unterfürberg birgt Konfliktstoff

7.10.2016, 21:00 Uhr
Ein geplanter Mobilfunkmast an der Unterfürberger Straße bleibt umstritten.

© TK Ein geplanter Mobilfunkmast an der Unterfürberger Straße bleibt umstritten.

Bereits seit 2013 schürt das Projekt der Telekom-Tochter Deutsche Funkturm GmbH Alarmstimmung im Stadtwesten. Gegen den ursprünglichen Plan, die Sendeanlage neben ein Fernmeldedienstgebäude in der Hardenbergstraße 39 zu errichten, sind Westvorstädter erfolgreich Sturm gelaufen. Nun hat die Firma, wie berichtet, einen Alternativstandort an der Würzburger Bahnlinie bei der Fußgängerunterführung zur Dambacher Straße gefunden, den der Runde Tisch Mobilfunk als unkritisch einstuft.

Der Runde Tisch mit Vertretern der Mobilfunkanbieter, Behörden und Naturschützer wurde in Fürth zum Krisenmanagement in Konfliktfällen eingerichtet. Er ist zweigeteilt in eine verwaltungsinterne Arbeitsebene und eine politische Diskussionsrunde. Letztere tritt nur zusammen, wenn Standorte von der Arbeitsebene als kritisch eingestuft werden. Das sollte etwa bei der Nähe von Funkeinrichtungen zu Schulen und Kindertagesstätten der Fall sein.

„Ein Wohngebiet allein ist noch nicht als kritisch einzustufen“, erläutert Ordnungsamtschef Hans-Peter Kürzdörfer auf FN-Anfrage die Position der Arbeitsebene. Ohnehin habe der Runde Tisch keinerlei Entscheidungsbefugnis und könne Funkanlagen nicht verhindern, sofern sie die Kriterien der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung erfüllen.

„Wir von der politischen Runde sind überhaupt nicht gefragt worden“, beklagt die Strahlenschutzbeauftragte des Bundes Naturschutz in Fürth, Helga Krause. Was sie beunruhigt, ist die Tatsache, dass viele junge Familien mit Kindern in der Nähe des geplanten Funkmasts leben. Das sei nicht weniger kritisch einzustufen als ein benachbarter Kindergarten.

Für Verärgerung sorgt daneben die Vorgeschichte. Dass die Westvorstädter verschont werden, sie selbst aber nicht, halten Anwohner in Unterfürberg für ungerecht.

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