Nach Zugunfall in Oberasbach: Die S-Bahn fährt wieder

24.5.2014, 10:46 Uhr
Ein Bild des Schreckens: Eine Lok hat einen Autotransporter auf dem Oberasbacher Bahnübergang in zwei Teile gerissen.

© News5/Weier Ein Bild des Schreckens: Eine Lok hat einen Autotransporter auf dem Oberasbacher Bahnübergang in zwei Teile gerissen.

Nach Angaben der Polizei kam der Lkw-Fahrer womöglich beim Überqueren des Bahnübergangs nicht um die Kurve und musste auf den Gleisen rangieren. Außerdem weisen Schleifspuren auf dem Asphalt darauf hin, dass er mit dem Heck aufgesetzt hatte und wahrscheinlich hängengeblieben war. Beim Rangieren be­merkte der Mann offen­bar nicht, dass sich die Schranken schlossen.

Viele Leser haben die Frage geäußert, wieso der Unfall nicht verhindert und der Lokführer über ein Fahrzeug auf dem Gleis nicht benachrichtigt werden konnte. Die Deutsche Bahn erklärte dazu, dass der betreffende Bahnübergang in Oberasbach nicht mit einer sogenannten Vollschranke ausgerüstet ist, die mit Sensoren ausgestattet ist, welche wiederum auf Gegenstände oder Fahrzeuge auf den Gleisen reagieren und den Lokführer warnen.

In Oberasbach dagegen ist eine Halbschranke installiert. Ein Fahrzeug, das auf den Gleisen steht, kann sich im Notfall zwar an den heruntergefahrenen Schranken vorbei von den Gleisen auf die Straße retten. Jedoch wird kein Notsignal ausgesendet. Im aktuellen Fall half das dem Lasterfahrer tragischerweise nichts, da er ersten Ermittlungen zufolge mit seinem Fahrzeug im Gleis hängengeblieben war.

Nachdem der Autotransporter und seine Fracht geborgen waren und die Lokomotive wieder auf den Schienen stand, konnte mit der Schadensaufnahme begonnen werden. Nach derzeitigem Stand wurden rund 400 Meter Gleisanlagen mit rund 600 Schwellen beschädigt. Der Sachschaden  beläuft sich nach einer ersten Einschätzung auf ungefähr 100.000 Euro.

Hinweise für Bahnreisende

Die Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Ansbach war zunächst den ganzen Mittwoch gesperrt. Am späten Abend wurde zumindest ein Gleis und somit auch der Bahnübergang wieder frei gegeben. Seit Freitagabend fahren die S4 sowie die Regionalzüge wieder nach Fahrplan. Am Samstagabend gegen 20 Uhr kann es für Restarbeiten noch einmal zu einer kurzen Sperrungen kommen.

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